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Sängerin Kaleen lacht im Gespräch
Sängerin Kaleen im weekend.at-Talk.
Sängerin Kaleen im weekend.at-Talk.
Katharina Schiffl

Kaleen: "Ich will in Malmö gewinnen“

07.04.2024 um 07:26, Rudolf Grüner
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Sie ist die große ESC-Hoffnung, mit der Österreich den Song Contest wieder gewinnen will. Wir haben die Künstlerin vor dem großen Auftritt in Wien getroffen.

Im letzten Jahr hat die Tänzerin und Choreografin ihr erstes Studio-Album auf den Markt gebracht. Jetzt singt Kaleen beim ESC und spricht Klartext über Show-Strategie und Siegeswillen.

Sie waren beim Song Contest schon als Choreografin dabei: Gibt’s eine Erfolgsformel?
Kaleen Authentizität ist das Allerwichtigste: Nur wenn man sich absolut wohlfühlt, wirkt der Auftritt glaubwürdig. Jede Bewegung, jeder Blick in die Kamera muss absolut ehrlich rüberkommen. Ich habe drei Minuten, um die Zuschauer zu erreichen. Und werde alles geben!

Es geht also zur Sache?
Kaleen Und zwar von der ersten Sekunde an. Mit vier Tänzern, so viel darf ich jetzt schon verraten. Mein Team und ich tüfteln gerade am Feintuning.

Feuer oder Hightech-Tricks: Die aufwendigste Bühnenshow hilft nichts, wenn du nicht glaubwürdig bist.

Kaleen

Zugang als Solokünstlerin

Ist es für Sie als Solokünstlerin schwer, auch mal auf andere zu hören?
Kaleen Ich bin zwar ein Kontrollfreak (lacht), aber das klappt ganz gut. 80 Prozent der Performance sind 100 Prozent Kaleen! Mit den restlichen 20 Prozent kann ich sehr gut leben.

Klingt nach viel Arbeit …
Kaleen … die mir extrem viel Spaß macht. Ich tanze ja seit frühester Kindheit. Es hat ­etwas gedauert, bis ich auch das Songschreiben für mich entdeckt habe. Vielleicht auch weil ich kein Instrument spiele. Aber die Musik hat immer in mir geschlummert. Ich habe mich nach den Tanzerfolgen sehr viel mit Ton und Theorie beschäftigt, bevor ich ins Studio gegangen bin. Ich will einfach keine halben Sachen machen – nicht am Dancefloor und schon gar nicht vor dem Mikro.

Sängern Kaleen in einem Lederoutfit auf der Wendeltreppe
Auf den Stufen des Erfolgs?

Kaleens musikalische Vorbilder

Sind Sie ein Workaholic?
Kaleen Erwischt! (lacht) Aber nur so sind meine Batterien aufgeladen. Ich bin es gewohnt, produktiv zu sein, mich beim Sport auszu­powern. Aber ab und zu gönne ich mir eine Stunde auf der Couch, um runterzufahren. Zurzeit hat der ESC natürlich erste Priorität. Nicht einmal ein Spieleabend mit der Familie ist derzeit drin.

Gibt es musikalische Vorbilder?
Kaleen Als kleines Mädchen war ich ein großer Fan von Pop-Prinzessinnen wie Britney Spears und Christina Aguilera. Ab der Pubertät hat mich Beyoncé stark geprägt: ihre Interviews, ihre Attitude, ihre Bühnenperformance. Sie ist, wie sie sagt, die Erste, die am Set steht und die Letzte, die geht, wenn was ­erledigt werden muss. Ich habe enormen Respekt vor ihrem Arbeitseifer.

ESC als Sprungbrett

Sie gehen also mit großem Ehrgeiz auf die Bühne …
Kaleen Ja, ich will siegen. Dafür braucht es aber nicht unbedingt Platz eins.

Sondern?
Kaleen Der Song Contest hat in den letzten Jahren an Strahlkraft gewonnen: Man muss nicht mehr gewinnen, um ganz groß rauszukommen. Ein starker Auftritt kann ein enormer Kick für die ei­gene Karriere sein. Sängerin Rosa Linn aus Armenien hat es vor zwei Jahren vorgezeigt: Sie war nicht einmal in den Top Ten, landete aber mit ihrem Song „Snap“ weltweit in den Charts und dominierte mit über 800 Millionen Streams das ESC-Ranking.

Der Eurovision Song Contest ist für mich nur ein Boxenstopp. Neue Musikprojekte und Konzerte sind in Planung.

Kaleen

Mit "We will Rave" ins ESC-Finale

Zehn Jahre nach Conchita wäre ein rot-weiß-roter Sieg aber wieder ein Hit.

Kaleen Ich werde dafür im zweiten Semi (Anm. d. Red.: am 9. Mai, ab 21 Uhr auf ORF 1) mein Bestes geben. Das Ticket fürs Finale ist die erste Hürde, die wir hoffentlich mit Leichtigkeit packen werden. Alles, was dann schlussendlich rauskommt, nehme ich als Bonus. Ich will von der Bühne gehen und mir denken: Ich habe jede Sekunde genossen. Und natürlich möchte ich mich und die ESC-Fans einfach wahnsinnig stolz machen – und mit ihnen abfeiern.

Ihre Techno-Pop-Nummer "We Will Rave" taugt also als Partyknaller?

Kaleen Der Song feiert das Leben und die Lebensfreude: Es geht darum, sich in der Masse und im Moment zu verlieren, diesen Zustand voll und ganz zu genießen – temporeich und natürlich auf der Überholspur.

Kaleen im Gespräch mit Rudolf Grüner
Kaleen im Talk mit Weekend-Redakteur Rudolf Grüner

Pläne nach dem ESC

Was passiert, wenn die große ESC-Show vorbei ist?

Kaleen: Ob ich nun gewinne oder nicht: Ich mache genau so weiter. Es gibt keinen Plan B. Der 11. Mai in Malmö ist für mich nur ein Boxenstopp. Neue Musikprojekte und Konzerte sind schon in Planung.

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