ESC: Droht der Niederlande die Disqualifikation?
Donnerstagabend wurde Joost Klein im zweiten Semifinale des ESC noch bejubelt. Seit Freitag sieht die Welt in Malmö ganz anders aus. Nun droht dem Niederländer, der mit seinem Hit "Europapa" große Chancen auf den Sieg hat, sogar die Disqualifikation.
Statement der EBU
Freitagnachmittag veröffentlichte die Europäische Rundfunkunion (kurz EBU) folgendes Statement über den Künstler: "Wir untersuchen derzeit einen Vorfall, der uns zugetragen wurde und den niederländischen Künstler betrifft. Er wird vorerst nicht weiter proben." Gegen 21 Uhr kam dann ein Update. Die Untersuchungen laufen nach wie vor und es wurden Gespräche mit der niederländischen Fernsehanstalt geführt.
Eklat mit Israel?
War Joost bei der Flaggenparade noch anwesend, durfte er später weder an der Probe noch am Juryfinale teilnehmen. In den Sozialen Medien gingen die Wogen hoch, schließlich zählt der Rapper zu den beliebtesten Teilnehmern des diesjährigen ESC. Doch was war passiert? Zuerst schienen alle Anzeichen auf eine politische Debatte mit Israel hinzudeuten: Die Teilnahme der israelischen Sängerin Eden Golan ist stark umstritten, auch innerhalb des ESC-Zirkels. Joost äußerte sich mehrmals kritisch gegenüber der Musikerin und weigerte sich gemeinsam mit der 20-Jährigen für ein Foto zu posieren. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz zog er sich immer wieder die Niederland-Flagge über den Kopf als die Israelin Fragen beantwortete.
Gewaltvorwürfe
Anscheinend hat der Skandal rund um den Niederländer jedoch nichts mit Israel zu tun. Klein soll sich demnach gewalttätig gegenüber einer Produktionsmitarbeiterin gezeigt haben. Ebenfalls soll er einen Fotografen attackiert haben.
Auf Instagram entfolgt
Ob der Musiker heute Abend im Finale auftreten wird, steht nach wie vor in den Sternen. Alle Zeichen deuten jedoch auf ein "Nein" hin. Joost scheint sich verschanzt zu haben und ist dem ESC auf Instagram bereits entflogt. Angeblich wurden die niederländischen Flaggen schon aus den Umkleiden im Backstage-Bereich entfernt. Nun müssen sich Fans auf ein Update gedulden.