ESC: Buhrufe für Israel – aber nicht im ORF
Selten gab es eine um eine Kandidatin bereits im Vorfeld des ESC so viel Wirbel wie um sie: Die 20-jährige Eden Golan geht für Israel an den Start. Begleitet war ihr geplantes Antreten bereits von Beginn an von heftigen Protesten. Sogar Morddrohungen hat die semitische Künstlerin erhalten. Es war also keineswegs zu erwarten, dass ihre Performance glatt über die Bühne gehen wird. Allein: Im ORF hat man die Buhrufe nicht gehört.
Buhrufe rausgeschnitten
Das war aber keineswegs die Entscheidung des öffentlich rechtlichen Senders. Der Veranstalter des ESC hat die akustischen Proteste kurzerhand "wegretuschiert". Während Kommentatoren die heftige Buhrufe schildern, die losbrechen, als Golan in Erscheinung tritt, gehen diese an den Zusehern bzw. -Hörern spurlos vorüber. Grund: Die Technik in Malmö wollte der Politik anders als den Teilnehmern keine Bühne geben. Kurzerhand hat man sich dafür entschieden, die Tonspur einfach mit Applaus aus der Konserve zu ersetzen.
Dass es Buhrufe gab, daraus macht der ORF aber kein Geheimnis. Sowohl Moderator Andi Knoll als auch die ZIB3 bestätigen, dass der Veranstalter den Protest rausgeschnitten hat.
Weiterer Protest zu erwarten
Musikalisch konnte Golan mit ihrer Performance jedenfalls überzeugen. Sie steht ebenso wie die österreichische Teilnehmerin Kaleen im Finale. Man darf aber damit rechnen, dass auch dieser Auftritt nicht ohne Gegenwind ablaufen wird.