"Arschlöcher": SPÖ-Gemeinderat beflegelt FPÖ
Beim Thema Asyl und Afghanistan gehen die Wogen gewohntermaßen hoch. In der gestrigen Gemeinderatsdebatte hat sich der Ton noch einmal verschärft. Über den rauen Umgang beschwert sich jetzt ausgerechnet die sonst nicht allzu zimperliche FPÖ. Grund für die Verschnupftheit: ein Zitat des roten SPÖ-Gemeinderats Peter Florianschütz. Der sonst von Kollegen eher als besonnenen geschätzte Gemeinderat hat eine Rede mit folgenden Worten geschlossen: "Der Wettbewerb lautet von zwei Parteien: wer ist das größere Arschloch." Florianschütz begründet die Wortwahl als Anlehnung an Götz von Berlichingen. Bei der FPÖ hat man dafür kein Verständnis.
"Unterirdischer Arschloch-Sager"
„Dies ist ein Tiefpunkt in der Geschichte des Wiener Gemeinderates. Florianschütz muss sofort zurücktreten und vom SPÖ-Vorsitzenden Bürgermeister Ludwig aus der Partei ausgeschlossen werden", so der Wiener FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss. "Florianschütz hat sich nach seinem unterirdischen Arschloch-Sager endgültig in die Polit-Pension zu verabschieden."
Florianschütz versteht Aufregung nicht
Florianschütz fühlt sich unterdessen von der FPÖ missverstanden. Nach der Ankündigung eines Ordnungsrufes durch die Vorsitzende hat er im Gemeinderat ergänzt: „Um es zu entschärfen: ich habe mich am klassischen Theaterstück Götz von Berlichingen angehalten.“ Als Resümee über das, wie er es nennt, "Goethe-Gate" im Gemeinderat lässt der rote Gemeinderat via Aussendung wissen: „Es hört doch jeder nur, was er versteht - hat Johann Wolfgang von Goethe auch gesagt und das sagt viel über die Freiheitliche Partei.“
Das Zitat im vollen Wortlaut
Sehr geehrte Damen und Herren, Frau Vorsitzende, sehr geehrte Damen und Herren im Livestream, liebe Freundinnen und Freunde, liebe Menschen, die nicht so sehr mit mir befreundet sind und liebe Menschen mit denen ich nicht befreundet sein möchte. Das was sich da abspielt …also vorweg, ich sage das jetzt nur für das Publikum und für manche im Saal: Wir sind schon Teil der Zivilisation der westlichen Welt. Das würde man nicht glauben, wenn man das am Anfang so gehört hat, aber eigentlich ist das schon so und zumindest die Mehrheit des Hauses bekennt sich dazu. Das ist gut und recht so und das lassen wir uns auch nicht kaputt machen durch einen Wettbewerb. Der Wettbewerb lautet von zwei Parteien: wer ist das größte Arschloch.