Bermudadreieck: Wo steckt Thomas Schmid?
Ein U-Ausschuss ohne Thomas Schmid? Das wäre angesichts seiner Schlüsselrolle im ÖVP-Korruptionsskandal eine Farce. Schließlich waren es Schmids Chatprotokolle, die keinen Stein auf dem anderen ließen und schließlich zu einer Regierungskrise führten. Doch derzeit geht er nicht ans Handy.
Ladung ist zugestellt
Der Untersuchungsausschuss startet Anfang März. Bisher sieht es nicht nach dem Erscheinen des Ex ÖBAG-Chefs aus: Die Ladung Schmids wurde zwar zugestellt. Eine "Kontaktmöglichkeit" habe es aber nicht gegeben, so die Parlamentsdirektion.
Thomas Schmid hat wohl sein Handy noch nicht zurück, er ist nicht erreichbar. #OevpUA https://t.co/wc8myUMD6L
— Mathias Morscher (@mathiasmoe) February 16, 2022
Findet Schmid!
Wo sich der "Chat-Man" aufhält, ist Gegenstand zahlreicher Gerüchte. Er soll in Amsterdam wohnen, aber auch regelmäßig die Schweiz aufsuchen. Die Rede ist von "Geschäften in der Start-up-Szene" (Weekend hatte ihm diese neuen Jobs vorgeschlagen). Sein Hauptwohnsitz ist aber nach wie vor in Wien, genauer Neubau: Der 46-jährige Tiroler ist erst vor kurzem vom 6. in den 7. Wiener Gemeindebezirk gezogen.
Geldstrafen wahrscheinlich
Überraschend kommt das Wegtauchen von Thomas Schmid nicht: Er war auch im Ibiza-Ausschuss so gut wie nicht erreichbar. Sollte sich der ehemalige Generalsekretär im Finanzministerium auch bei diesem U-Ausschuss rar machen, stehen dem Parlament Zwangsmaßnahmen wie Beugestrafen zur Verfügung. Bei einem Wohnsitz in Österreich werden diese bei Fernbleiben auch tatsächlich eingehoben. Eine "zwangsweise" Vorführung ist nicht möglich, wenn sich der Geladene etwa gerade im Ausland aufhält.
Nehammer kommt
Am ersten Befragungstag, dem 2. März, sind neben Thomas Schmid auch die Unternehmer Siegfried Wolf und Alexander Schütz sowie Bundeskanzler Karl Nehammer geladen. Letzterer hat - als bisher einziger - sein Erscheinen an Tag Eins fix zugesagt.