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Herbert Kickl im Porträt
Die jungen Sozialisten haben mit ihrem Anti-FPÖ-Dosenwurfspiel mit Aufdrucken von Kickls Konterfei für Wirbel gesorgt.
Die jungen Sozialisten haben mit ihrem Anti-FPÖ-Dosenwurfspiel mit Aufdrucken von Kickls Konterfei für Wirbel gesorgt.
ALEX HALADA / picturedesk.com

Geschmacklos: SPÖ lässt auf Kickl schießen

23.09.2024 um 07:52, Stefanie Hermann
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Eine Wahlkampfaktion in Wiener Neustadt ist ordentlich daneben gegangen. Ein Dosen-Wurf-Spiel mit Kickls Konterfei sorgt für ordentliche Aufregung.

Es brodelt in der österreichischen Politik! Die SPÖ hat mit einer umstrittenen Aktion im niederösterreichischen Wahlkampf für ordentlichen Wirbel gesorgt. Gegen den politischen Gegner zu schießen, ist im Wahlkampf durchaus Usus. Im Falle der JuSos hat man es aber definitiv übertrieben. Die Aktion am Wahlkampfstand in Wiener Neustadt hat nicht nur bei der FPÖ heftige Empörung ausgelöst. Auch innerhalb der eigenen Reihen hagelt es Kritik.

Dosenschießaktion geht daneben

Stein des Anstoßes ist eine Aktion der sozialistischen Jugend. Klassisch im Jahrmarkt-Stil hat die junge Fraktion im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung für SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Babler eine Dosenschießaktion veranstaltet. So weit, so harmlos.

Die Dosen waren nicht nur mit FPÖ-Logos verziert. Rot umrandet und durchgestrichen prangte auch das Konterfei von FPÖ-Chef Herbert Kickl von den Blechhülsen. Teilnehmer waren aufgefordert, mit Stoffbällen auf die FPÖ-Dosen zu schießen.

FPÖ fordert Rücktritt

Die Reaktion der FPÖ folgt prompt und gewohnt scharf. "Auf Politiker zu schießen, ist unfassbar!", so der niederösterreichische FPÖ-Klubobmann Reinhard Teufel. "Wer mit Argumenten nicht mehr durchkommt, lässt auf andere Politiker schießen." Er fordert den sofortigen Rücktritt von SPÖ-Chef Andreas Babler.

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz spricht von einer "Grenzüberschreitung, die nicht toleriert werden darf". "Gewaltverherrlichung hat in einer Demokratie nichts verloren. SPÖ-Vorsitzender Babler sollte seinen Wahlkampf einstellen und sofort zurücktreten!"

 
Heute gab es eine niederträchtige Aktion der SPÖ in Wiener Neustadt – und zwar wurde ein „Herbert Kickl Dosenschießen“...Gepostet von FPÖ am Samstag, 21. September 2024

SPÖ distanziert sich

Die Wogen gehen aber nicht nur bei den Freiheitlichen hoch. Auch innerhalb der SPÖ regt sich Widerstand gegen die Aktion. "Wir lehnen das auf das Schärfste ab", distanziert sich Admir Mehmedovic, SPÖ-Bezirksgeschäftsführer von Wiener Neustadt, von der Aktion. "Das war und ist eine Aktion der sozialistischen Jugend, die absolut unpassend und daneben ist."

Besonders deutliche Worte findet SPÖ-Landespolitiker Rainer Spenger. Er fordert Konsequenzen und eine öffentliche Entschuldigung seitens der Verantwortlichen. "Die Jugend hat das Recht, Fehler zu machen, aber das geht eindeutig zu weit," wettert der Wiener Neustädter Vizebürgermeister auf Facebook. Der rote Stadtpolitiker zeigt sich schockiert über die Aktion der eigenen Jugendorganisation. "Auf Menschen (auch wenn es stellvertretend nur Dosen waren) schießt man nicht! Zuerst sind es Bälle, dann Wurfpfeile, dann Messer? Das ist indiskutabel und inakzeptabel!"

 

 

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Die Jugend hat viele Vorrechte. Und darf sich im Vergleich zu den Älteren vieles erlauben. Sie kann, nein, sie soll...Gepostet von Rainer Spenger am Sonntag, 22. September 2024

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