Peinlich: ÖVP-Sachslehner blamiert sich im ORF
Was war denn da los? Einen Tag nach Karl Nehammers fulminanter Bestätigung als ÖVP-Parteiobmann rückt Generalsekretärin Laura Sachslehner zur Diskussionsendung "Im Zentrum" aus. Thema: "Das Ende der Ära Kurz - ÖVP zwischen Krise und Aufbruch". Die weiteren Gäste: Franz Fischler, ehemaliger EU-Kommissar (ÖVP), Politikwissenschaftler Fritz Plasser und Journalistin Eva Linsinger. Bei Beobachtern sorgt der Auftritt der Generalsekretärin für Kopfschütteln. Auffallend: Das offene Match zwischen Fischler und Sachslehner.
Wir erleben gerade ein Match ÖVP vs. ÖVP#Sachslehner vs. #Fischler #TeamFischler #ImZentrum
— Andreas-Johannes Biberhofer #standwith🇺🇦 (@4nJ0b1) May 15, 2022
Offenes ÖVP-Duell
Hohle Phrasen, rhetorische Nebelgranaten und eine auffallende Diskursververweigerung werfen Kommentatoren der 27-Jährigen vor. Insbesondere im direkten Vergleich mit Fischler habe sie keinen schlanken Fuß gemacht. Stellenweise korrigiert Fischler seine Generalsekretärin offen, Sachslehner ringt um Argumente.
Schülerliga gegen Bundesliga ist nie schön anzuschauen #imzentrum
— Johannes Angerer (@johannesangerer) May 15, 2022
Korruptionsfrage spaltet Geister
Beispiel Korruptionsvorwürfe und Ermittlungen gegen ÖVP-Spitzenpolitiker. Während Sachslehenr weiterhin jeglichen Verdacht gegen ihre Partei vehement zurückweist ("Man kann nicht 600.000 Funktionäre pauschal zurückweisen", "Wöchentlich werden Anzeigen eingestellt. Gegen Sobotka bereits fünf"), pocht Fischler nüchtern auf Aufklärung. Man sollte nicht immer nur zugeben, was nachgewiesen würde, sondern generell auf Transparenz setzen. Medienförderung und Kommunikation müssten überarbeitet werden. Um Korruption Herr zu werden, brauche es zudem auch stärkere Kontrolle. Fischler: "Ohne klare und funktionierende Kontrollen nützen alle Gesetze und Vorschriften nichts." Sachslehner hingegen beklagt unbeirrbar eine Flut an anonymen Anzeigen und pauschaler Vorverurteilung. Fischler kann damit wenig anfangen. Das ÖVP-Urgestein korrigiert die amtierende Generalsekretärin offen:
Ich glaube, Sie haben das ein bisschen missverstanden.
Großer Respekt und tiefste Bewunderung für Franz Fischler, dass er nach einer Diskussionssendung mit seiner Generalsekretärin nicht sofort sein Parteibuch öffentlich zerreisst. #imzentrum
— Markus Huber (@markus_vgf) May 15, 2022
Fischler reißt Geduldsfaden
Es ginge darum Voraussetzungen zu schaffen, die Korruption in diesem Ausmaße von Anfang an verhindere. Linsinger und Diskussionsleiterin Claudia Reiterer verweisen auf Transparenz- und Informationsfreiheitsgesetz. Letzters sei von der Regierung immer noch nicht abgesegnet worden - laut Grünen blockiere die ÖVP. Sachslehner bleibt oberflächlich: "Es liegt in keinster Art und Weise an der Volkspartei." Die ÖVP sei absolut für dieses Gesetz, Verhandlungen würden laufen. Fischler ist das zu wenig: "Das verhandelt wird, ist ja klar. Das muss man nicht im Detail ausführen. Was der Bürger will wissen: Wann wird es im Plenum beschlossen. Nachdem die ÖVP Regierungspartei ist, ist sie auch dazu da, zu sagen, wann es soweit sein wird."
Sachslehner zeigt gerade WARUM die ÖVP derzeit NICHT wählbar ist.
— Walter Weiland (@WalterWeiland) May 15, 2022
Fischler zeigt, WARUM die die ÖVP früher wählbar war. #imzentrum