Rückzug als Ministerin: Edtstadler plant Neustart
Europa- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) zieht sich aus der Spitzenpolitik zurück und strebt in der nächsten Regierung kein Ministeramt mehr an. Ein Sprecher bestätigte der APA am Samstagabend einen entsprechenden Bericht der "Kronen Zeitung". Edtstadler werde demnach Ministerin bleiben, bis es eine neue Regierung gibt. Dann werde sie als einfache Nationalratsabgeordnete weitermachen und gleichzeitig eine Anwaltskanzlei in Salzburg aufbauen.
Wahlergebnis als Auftrag
"Das starke Ergebnis bei den Nationalratswahlen, das ich in Salzburg bekommen habe, sehe ich als Auftrag, die Interessen meines Bundeslandes in den kommenden fünf Jahren als Abgeordnete zum Nationalrat mit vollem Einsatz zu vertreten", sagte Edtstadler zur "Kronen Zeitung". Sie sitzt derzeit noch im ÖVP-Verhandlerteam für die Koalitionsgespräche und sei auch weiterhin bereit dazu.
Kein EU-Amt
Edtstadler wurde 2017 unter der Regierung Kurz I Staatssekretärin in Herbert Kickls (FPÖ) Innenministerium. 2019 war die Juristin Mitglied des EU-Parlaments, 2020 wurde sie als Kanzleramtsministerin angelobt. Vor der Nationalratswahl hatte sie als aussichtsreiche Kandidatin für den Posten des österreichischen EU-Kommissars gegolten – das Rennen machte schließlich aber Magnus Brunner.