Covid-General wird befördert
Rudolf Striedinger soll im Oktober zum neuen Generalstabschef des österreichischen Bundesheeres ernannt werden. Striedinger galt als Favorit im Rennen um den Posten, war er doch Stellvertreter von Robert Brieger. Dieser hat seit Mai eine andere Aufgabe: die Leitung des EU-Militärausschusses (EUMC).
Der GECKO-General
Der ÖVP-nahe Niederösterreicher ist seit der Covid-Pandemie bekannter als die meisten ranghohen Militärs: Striedinger wurde von der Regierung zum Vorsitzenden der Krisen-Kommission berufen. Auf Pressekonferenzen zum Thema Corona erschien der Generalmajor stets martialisch im Tarnanzug.
Auch seine Wortwahl erinnerte häufig an Kriegsrhetorik, er sprach von "Impfen als Waffe". Und weiter:
Hier ist nicht Gewaltfreiheit angesagt. Das Virus fragt uns auch nicht, ob es kommen darf oder nicht - und das ist Gewalt gegen unsere Gesundheit.
Wenn Rudolf Striedinger uns als oberster Bundesheer Offizier ebenso gut vor Feinden schützt, wie er dies als Gecko-Kommissionschef vor Corona tat, kann ja praktisch nichts mehr passieren.
— derFranz (@derFranz12) August 18, 2022
Schon vor seinem GECKO-Posten hatte der 60-jährige für Aufsehen gesorgt: Vor zwei Jahren hatte er heftige Kritik für die Aussage einstecken müssen, die militärische Landesverteidigung sei nicht mehr Kernaufgabe des Bundesheeres.
Rudolf Striedinger ist seit Juli 2021 Leiter der Generalstabsdirektion sowie stellvertretender Generalstabschef.
Zentrale Rolle
Bei der anstehenden Heeresreform hat der neue Generalstabschef eine Doppelfunktion: Er ist Generaldirektor für Landesverteidigung und gleichzeitig Teil des Ministeriums. Der Posten hat jedenfalls an Bedeutung gewonnen: Die Umsetzung der umstrittenen Reorganisation des Heeres liegt in Striedingers Verantwortung. Und: Das Bundesheer wird wohl auch finanziell deutlich besser ausgestattet.