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Demonstranten versperren Rosenkranz den Weg.
Nationalratspräsident Walter Rosenkranz konnte nicht zum Denkmal am Judenplatz.
Nationalratspräsident Walter Rosenkranz konnte nicht zum Denkmal am Judenplatz.
APA/EVA MANHART

FPÖ-Rosenkranz tobt: Juden verhindern NS-Gedenken

08.11.2024 um 11:08, Simone Reitmeier & APA, Red
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Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) wurde von jüdischen Demonstranten daran gehindert, am Gedenkenan die November-Pogrome teilzunehmen.

Das offizielle Österreich hat am Freitag der Novemberpogrome gegen die jüdische Gemeinde vor 86 Jahren gedacht. Mehrere Regierungsmitglieder, Vertreter der Parlamentsparteien sowie der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) erinnerten an der Shoah-Namensmauer in Wien in der Früh an die Pogrome. Nicht dabei war Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ), der von der IKG explizit nicht zur Gedenkveranstaltung eingeladen wurde.

Rosenkranz vertrieben

Der freiheitliche Nationalratspräsident Walter Rosenkranz ist am Freitag von jüdischen Demonstrantinnen und Demonstranten daran gehindert worden, anlässlich des Gedenkens an die November-Pogrome einen Kranz beim Denkmal am Judenplatz niederzulegen. Die Jüdischen Österreichischen Hochschüler:innen hatten eine Menschenkette um das Denkmal gebildet und richteten dem Burschenschafter aus: "Wer Nazis ehrt, dessen Wort ist nichts wert!".

Judenplatz verärgert verlassen

Rosenkranz gab schließlich nach einigen Minuten der Diskussion auf und verließ den Judenplatz sichtlich verärgert unverrichteter Dinge. Den friedlichen Demonstranten warf er vor, ihn "mit Gewalt" am Gedenken gehindert zu haben.

Distanz zur FPÖ

Grund für die Ausladung war, dass die IKG mit Verweis auf zahlreiche antisemitische Vorfälle weiterhin Distanz zur FPÖ und damit auch zum vor zwei Wochen gewählten Nationalratspräsidenten hält. Es sei "unmöglich, mit so einer Person gemeinsam der Opfer zu gedenken", begründete IKG-Präsident Oskar Deutsch die Nicht-Einladung am Rande der Gedenkveranstaltung gegenüber Medienvertretern. Erneut forderte Deutsch, dass Rosenkranz, der Mitglied der deutschnationalen Burschenschaft Libertas ist, den mit dem Amt als Nationalratspräsident verbundenen Vorsitz des Nationalfonds für die Opfer des Nationalsozialismus sowie seine Rolle bei Friedhofsfonds und Wiesenthal-Preis zurücklegt. Einen Kontakt der IKG mit Rosenkranz und anderen FPÖ-Funktionären schloss er auch für die Zukunft weiterhin aus.

Ausschreitungen in Amsterdam

Überschattet wurde das Gedenken an die Novemberpogrome am Freitag von gewaltsamen Ausschreitungen am Rande des Auswärtsspiels eines israelischen Fußballclubs in Amsterdam am Vorabend. Deutsch verurteilte die Gewalt scharf. Es sei noch unklar, was genau passiert sei, aber es sei etwas Unmögliches, dass Leute bei einem Auswärtsspiel "auf brutalste Weise physisch angegriffen und verfolgt" werden. "Da frage ich mich schon, wo die Polizei da war", kritisierte der IKG-Präsident.

Nehammer und VdB verhindert

An der Gedenkveranstaltung an der Shoah-Namensmauer nahmen der Zweite Nationalratspräsident Peter Haubner (ÖVP), mehrere Ministerinnen und Minister von ÖVP und Grünen sowie Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) teil. Verhindert waren heuer Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der sich von einer Bandscheiben-Operation erholt, und Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), der am EU-Gipfel in Ungarn teilnimmt. Für die SPÖ war der geschäftsführende Klubobmann Philip Kucher vor Ort, für die NEOS Parteichefin Beate Meinl-Reisinger.

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