Reichsbürger planten Sturz der deutschen Regierung
Spezialeinheiten in der Stärke von 3000 Mann durchsuchten Mittwoch Vormittag mehr als 130 Objekte in ganz Deutschland, die den sogenannten „Reichsbürgern“ zugeordnet werden. 25 Personen wurden festgenommen, gegen sie wird wegen „Verdachts auf Bildung einer terroristischen Vereinigung“ ermittelt.
Eine Richterin, ein Adeliger und ein Ex-Militär
Laut deutscher Generalbundesanwaltschaft hätten die Personen geplant, „die staatliche Ordnung in Deutschland zu überwinden und durch eine eigene, bereits in Grundzügen ausgearbeitete Staatsform zu ersetzen“. Die prominentesten Verdächtigen der Gruppe sind die ehemalige AfD-Abgeordnete Birgit Malsack-Winkemann, derzeit Richterin am Berliner Landesgericht und Prinz Heinrich XIII. Reuß, 71-jähriger Spross einer alten deutschen Adelsfamilie. Dritter im Bunde ist Rüdiger von P., ein ehemaliger Kommandeur der Bundeswehr. Laut Bundesinnenminister Marco Buschmann (FDP) war allen Ernstes geplant, die Regierung in Berlin gewaltsam abzusetzen und Prinz Heinrich dann als neues deutsches Staatsoberhaupt einzusetzen.
Staaten sind nur „Firmen“
Die „Reichsbürger“ vertreten die Ansicht, dass Deutschland (und auch Österreich) keine souveränen Staaten sind, sondern lediglich „Firmen“, die von „fremden Mächten“ gelenkt sind. Diese Mächte seien als "das Weltjudentum“ oder als Freimaurer identifizierbar. Die zum Teil dem rechtsextremen Spektrum zugehörige Reichsbürgerszene zählt laut Deutschem Verfassungsschutz etwa 21.000 Mitglieder.