Putin-Nachfolge: Wird SIE Russlands mächtigste Frau?
Nepotismus auf Putin-Art: Der Kremlchef soll entschlossen sein, seine 35-jährige Tochter Katerina Tichonowa als Nachfolgerin für das Präsidium seiner Partei aufzubauen. Die Gerüchte kursieren schon länger, ein Telegram Kanal aus dem Geheimdienst-Umfeld befeuert diese nun.
Die Kandidatur von Katerina Tichonowa für den Posten der Vorsitzenden der Regierungspartei werde "aktiv diskutiert." Und "ausnahmslos alle wichtigen Personen in Putins Umgebung" unterstützten diese Idee. Die politische Elite, so heißt es in Geheimdienstkreisen, dränge auf die Klärung der Frage: Wie sieht eine Zukunft ohne Putin aus? Die Antwort darauf scheint seine Tochter zu sein.
Wissenschaft und Partei
Die in Dresden geborene Tichonowa gilt als äußerst intelligent und diszipliniert: Sie hat Japanologie studiert und besitzt auch Master-Abschlüsse in Mathematik und Physik. Sportlich ist Tikhonova (eine weitere Schreibweise) auch, gewann viele Preise in Rock'n-Roll Akrobatik. Heute ist sie stellvertretende Rektorin der Moskauer Lomonossow-Universität und verwaltet dort ein Investitionsprogramm mit einem Milliardenbudget.
Das Institut für Künstliche Intelligenz soll ihr unterstehen, außerdem hat sie verschiedene Funktionärsposten inne, etwa im "Rat für die Entwicklung von Körperkultur und Massensport der Russischen Föderation".
Ihre Beziehungen
Vom Milliardär Kirill Schamalow wurde Putins Tochter nach drei Jahren Ehe geschieden. Grund soll eine Affäre mit Igor Zelensky (auch Selenski geschrieben) gewesen sein, einstiger Balletttänzer und 2016, zum Zeitpunkt des Beginns der Beziehung, Direktor des Münchner Staatsopernballetts. Und verheiratet.
Loyaler Partner
Wegen ihrer großen Liebe pendelte Tichonowa zunächst zwischen München und Moskau, soll sich zwischenzeitlich in einer exklusiven Münchner Villa eingerichtet haben. Bis ihr Vater den Angriffskrieg auf die Ukraine startete - und nicht nur in Deutschland die Frage öffentlich diskutiert wurde, wie man nun mit russischen Kulturschaffenden verfahren sollte. Vor allem mit jenen, die sich nicht von Putin lossagten.
Igor Zelensky beantwortete diese Frage selbst und legte im April 2022 über Nacht "aus privaten Gründen" die Direktion des Bayerischen Staatsballetts nieder.
Putins Enkelkind namens Zelensky
Seine Treue ist Zelenskys Schaden nicht gewesen, vielmehr hat er von der Verbindung mit Tichonowa bereits profitiert. So wurde er unter anderem in den Aufsichtsrat des nationalen Kulturerbefonds berufen. Der Mann an Katerina Tichonowas Seite ist inzwischen geschieden und wohl mit seiner neuen Liebe verheiratet. Eine Verwandtschaft mit dem ukrainischen Staatspräsidenten liegt übrigens nicht vor, nur eine zufällige, skurrile Namensgleichheit. Zusammen sollen sie eine Tochter haben, heute fünf Jahre alt.
An Putins Stelle?
Tichonowa wird derzeit, so Geheimdienstquellen, noch stärker in die Partei eingebunden und an künftige Aufgaben heran geführt. Wo die mögliche Nachfolgerin Wladimir Putins mit ihrer Familie lebt, ist geheim. Bekannt ist allerdings der Standort ihrer prächtigen Villa im südfranzösischen Biarritz: Diese wurde im März aus Protest gegen den Ukraine-Krieg von Aktivisten besetzt.