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Beate Meinl-Reisinger bei ihrer Rede auf der pinken Mitgliederversammlung.
NEOS-Chefin Meinl-Reisinger geht mit der Regierung hart ins Gericht.
NEOS-Chefin Meinl-Reisinger geht mit der Regierung hart ins Gericht.
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

Neuwahlen: Meinl-Reisinger wirft ÖVP Stimmenkauf vor

22.10.2022 um 14:34, Stefanie Hermann
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"Machiavellismus, Narzissmus und Psychopathie": Die NEOS-Chefin geht mit der aktuellen Regierung und Ex-Kanzler Kurz hart ins Gericht. Die Mandate seien gekauft, Neuwahlen jetzt unausweichlich.

Seit Monaten fordern die Oppositionsparteien Neuwahlen. Alle Oppositionsparteien? Nein. Vor allem pinke Politiker pochten auch in der jüngsten Vergangneheit auf Vernunft statt Protest-Aktionen. Die Ereignisse der letzten Tage rund um die Affäre Thomas Schmid dürften jetzt aber auch bei den NEOS endgültig das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Ungewohnt scharf attackiert NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger die aktuelle Regierung und deren Vorgänger.

>>> Meinl-Reisinger: ÖVP fehlt es an Demut

"Moralischer Bankrott"

In der Kurz-Truppe ortet sie eine "üble Mischung (...) aus Machiavellismus, Narzissmus und Psychopartie" - und sie wirke "lächerlich und grotesk" beim Fallen, so die pinke Frontfrau auf der NEOS-Bundesmitgliederversammlung. Es sei Aufgabe der Strafbehörden, Schmids Geständnis aufzuarbeiten. Moralisch erlebe man aber "einen absoluten Bankrott". Kurz und Co. rissen die gesamte Politik und ihre Institutionen "mit in den Abgrund", kommentiert Meinl-Reisinger den grassierenden Vertrauensverlust. ÖVP-Chef Kanzler Karl Nehammer hätte nun ein Jahr Zeit gehabt, aufzuräumen, und auch die Regierung hätte genug Zeit für Reformen gehabt.

Erkaufte 37 Prozent im Nationalrat

Meinl-Reisinger tritt jetzt offen für Neuwahlen ein. "Die ÖVP braucht einen kalten Entzug von Korruption!“, so die Klubobfrau. "Die politische Konsequenz sind ganz klar Neuwahlen.“ Schärfere Antikorruptionsgesetzte und ein Mehr an Transparenz seien dringend notwendig. "Politik ist der Ort, an dem wir uns ausmachen, wie wir leben wollen. Und diese essenzielle Frage soll nicht im Hinterkammerl entschieden werden. Diese essenzielle Frage soll auch nicht von jenen entschieden werden, die mit erkauften 37 Prozent im Nationalrat sitzen und sich an die Macht klammern."

Regierung mit sich selbst beschäftigt

Besonders in Zeiten der Krisen brauche Österreich Leadership, so Meinl-Reisinger. Die aktuelle Koalition könne diese Führung nicht bieten. Zu sehr sei man mit sich selbst beschäftigt. In der derzeitigen Krisensituation brauche man "beide Hände frei", dafür sei die ÖVP aber zu sehr mit sich selbst beschäftigt. "Sie muss in einer Hand eine Schaufel, in der anderen den Besen halten, um die Scherben wegzukehren, die sie selbst verursacht hat." Die politische Verantwortung sei geklärt, verteidigt Meinl-Reisinger, dass der U-Ausschuss von den NEOS nicht verlängert wird. Die Grünen, die daran Kritik geübt hatten, spielten zwar ein bisschen Opposition im U-Ausschuss, "aber kuscheln sich in die Regierung", ärgert sich die NEOS-Chefin. Neuwahlen seien unumgänglich, so ihre Conclusio.

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