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Große Erleichterung bei der SPÖ: Nach der ersten Hochrechnung teilt Hans Peter Doskozil seine Freude mit Ehefrau Julia mit einem Kuss.
Doskozil freut sich über Platz eins bei der Landtagswahl 2025.
Doskozil freut sich über Platz eins bei der Landtagswahl 2025.
HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com

Blaues Auge: Doskozil feiert Wahlschlappe

19.01.2025 um 17:02, Stefanie Hermann
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Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat im Burgenland die absolute Mehrheit der SPÖ verloren. Warum der mächtige Parteichef trotzdem Grund zum Feiern hat.

Die Wahl im Burgenland ist geschlagen. Bevor das vorläufige Endergebnis feststeht, ist bereits klar: Die SPÖ hat ihre absolute Mehrheit verloren. Trotzdem hat Landeshauptmann Hans Peter Doskozil aktuell Grund zu feiern. 

Doskozils Handschrift

Seit 2018 steht der in der Partei als Quertreiber verschriene Burgenländer an der Spitze der Landespartei. Ab 2019 lenkt der ehemalige Polizeidirektor und Verteidigungsminister die Geschicke des östlichsten Bundeslandes als Landeshauptmann quasi im Alleingang. Die absolute Mehrheit im Landtag hat ihm österreichweit unvergleichlichen Gestaltungsraum verschafft. Mit den uneingeschränkten "Doskonomics" ist es jetzt aber vorbei. Nichtsdestotrotz bleibt er als Partei- und Landeschef fest im Sattel.

Freie Wahl bei der Partnersuche

Alleingänge wird es künftig aber nicht mehr geben. Für die Umsetzung seiner Pläne braucht Doskozil einen Partner. Mit wem der nach wie vor mächtige SPÖ-Politiker regieren möchte, ist aktuell noch nicht klar. Anders als in anderen Bundesländern hat er die FPÖ als Partner nicht kategorisch ausgeschlossen. Vermutlich "billigster" Partner dürften die Grüne sein, die nach einer Zitterpartei und herben Verlusten den Einzug in den Landtag erneut geschafft haben. Als am Unwahrscheinlichsten gilt aktuell eine Koalition mit der ÖVP. 

Rote Erleichterung

Während sich die FPÖ über ihr historisch bestes Ergebnis im Burgenland freut, die ÖVP ihr bislang schlechtestes Burgenland-Ergebnis seit dem Zweiten Weltkrieg einfährt, kommt die SPÖ trotz Verluste sprichwörtlich mit einem blauen Auge davon. Das Minus ist bei weitem nicht so groß wie zuletzt auf Bundesebene. Die dortigen Rahmenbedingungen, wie die konstante Obmanndebatte und zuletzt heftigen Turbulenzen rund um die geplatzten Koalitionsverhandlungen haben erneut heftig am Image der Partei gekratzt. Das sozialdemokratische Ergebnis im Burgenland gebe es sonst nirgends, so heute der grundlegende Tenor. "Nicht nur mir ist heute ein Stein vom Herzen gefallen", so Doskozil in einer ersten Stellungnahme.

 

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