Teuerung: Nehammer droht Energiekonzernen
Es sind Töne, die man sonst eher SPÖ oder gar KPÖ zutrauen würde, nicht aber der ÖVP: Bundeskanzler Karl Nehammer droht den Energiekonzernen mit massiven staatlichen Eingriffen.
Senkung der Strompreise gefordert
Sollten die Preissenkungen am Großhandelsmarkt nicht an die Endverbraucher, also Unternehmen wie Haushalte, weitergegeben werden, will er die entsprechenden Lieferanten aktiv zur Kasse bitten. "Wenn es sich nicht ändert, werden wir nicht davor zurückschrecken, auch weitere staatliche Eingriffe vorzunehmen", so Nehammer. Die Übergewinnsteuer, die im Juni beschlossen werden soll, könnte dann drastisch ausgeweitet werden.
Konzerne machen Profit
Auslöser für die ungewohnt brüske Bereitschaft, in den freien Markt einzugreifen, dürfte neben der Teuerung vor allem die kürzlich veröffentlichte Bilanz des Energieunternehmens EVN sein. Trotz großen Stöhnens ob der angespannten Lage am Energiemarkt, konnte das Unternehmen ein sattes Gewinnplus von 17 Prozent erwirtschaften. Von Seiten des Konzerns wird das aber relativiert. Der Gewinn sei vor allem in Südosteuropa angefallen, kurz gesagt: Nicht auf dem Rücken der österreichischen Kunden ausgetragen worden. Nehammer stellt das nur mäßig zufrieden. "Es darf nicht sein, dass sich die Energiekonzerne auf Kosten der Menschen eine goldene Nase verdienen", setzt der Kanzler via Twitter nach.
Es darf nicht sein, dass sich die Energiekonzerne auf Kosten der Menschen eine goldene Nase verdienen. Wenn die Preise nicht sinken, werden wir weitere staatliche Maßnahmen setzen.— Karl Nehammer (@karlnehammer) May 25, 2023