Burger-Bahö: Nehammer setzt nach
Es war ein eigenwilliger Auftritt, den Bundeskanzler und ÖVP-Parteiobmann im Juli vor Funktionären in Hallein hinlegte. Ein Video davon macht seit einigen Tagen im Netz die Runde.
Der Burger-Sager
Im Rahmen der internen Parteiveranstaltung ergeht sich der Kanzler über Frauen, Teilzeitarbeit und Leistungswilligkeit. So echauffiert sich Nehammer, dass auch manche Frauen ohne Betreuungspflichten nicht Vollzeit arbeiten würden. Und auch, dass es immer wieder heiße, es gebe Kinder, deren Eltern sich kein warmes Essen für sie leisten könnte, erhitzt das Kanzlergemüt. Mit einer Aussage zum Thema zieht sich Nehammer seither von Koalitionspartner bis Caritas Unmut zu: "Wisst's was die billigste warme Mahlzeit in Österreich ist? Ist nicht gesund, aber sie ist billig: ein Hamburger bei McDonald's."
Rücktrittsaufforderung
Von der Opposition hagelt es Rücktrittsaufforderungen, selbst der grüne Juniorpartner attackiert den Regierungschef öffentlich für seine Ausritte. Empört über das Video zeigen sich auch ÖGB und Caritas. Der Kanzler aber denkt nicht daran, seine Aussagen zu relativieren. In einem Video auf Twitter rechtfertigt er den verbalen Ausritt.
"Stehe dazu"
"Ich stehe dazu, dass sich Leistung lohnen muss und ich stehe dazu, dass Eltern eine Fürsorgepflicht für ihre Kinder haben." Den politischen Gegnern attestiert er, bereits im Wahlkampfmodus zu stehen. Die Gelegenheit nutzt er seinerseits, um für die bisher erfolgten Anti-Teuerungsmaßnahmen der Regierung die Werbetrommel zu rühren. Auf das Ursprungsthema kommend hält er zudem fest: "Wer davon spricht, dass es in Österreich keine warme Mahlzeit für Kinder gibt, der stellt dieses Land in ein schlechtes Licht."
Eigenverantwortung und Solidarität, das sind die Stärken unseres Landes! #glaubanösterreich pic.twitter.com/jav0kCvKd1— Karl Nehammer (@karlnehammer) September 28, 2023