Es reicht: Mückstein schmeißt hin
Was seit den frühen Morgenstunden als Gerücht die Runde macht, ist jetzt bestätigt. In einer persönlichen Erklärung hat Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Donnerstagnachmittag seinen Rücktritt bekannt gegeben.
Es nagt an der Kraft, wenn die eigene Wohnung 24 Stunden am Tag von der Polizei überwacht wird und man das Haus nur mit Personenschutz verlassen kann.
24/7 Polizeischutz
„Nicht zu unterschätzen in diesem Job ist die persönliche Belastung“, so Mückstein. „Mir war immer bewusst, worauf ich mich einlasse.“ Es sei ihm klar gewesen, dass man den Job nur ausüben kann, wenn man jeden Tag hundert Prozent gibt. In den letzten Wochen habe er gemerkt, dass er das nicht mehr könne. „Extrem belastend für mich und meine Familie sind die ständigen Bedrohungen“ sagt Mückstein. „Es nagt an der Kraft, wenn die eigene Wohnung 24 Stunden am Tag von der Polizei überwacht wird und man das Haus nur mit Personenschutz verlassen kann.“
Die laufenden Bedrohungen sind eine erhebliche Belastung – es nagt an einem, wenn man rund um die Uhr bewacht werden muss.
— Wolfgang Mueckstein (@WolfgangMueckst) March 3, 2022
Heute ist damit der Tag gekommen, an dem ich mein Amt als Minister für Gesundheit, Soziales, Pflege und Konsument:innenschutz zurücklege. (1/3)
Krach in der Koaltion
Politbeobachter gehen davon aus, dass das aber nur ein Teil der eigentlichen Rücktrittsgründe sein dürfte. Bereits in den vergangenen Wochen waren Meinungsunterschiede zwischen Mückstein und dem Koalitionspartner offensichtlich geworden. Skpetisch hatte sich der Ex-Gesundheitsminister in Spe etwa zu den geplanten Öffnungsschritten gezeigt und weiterhin zur Vorsicht gemahnt. Lobend hervorgehoben hatte er hingegen den Wiener Weg. Wie bekannt, setzt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) weiterhin auf einen strengeren Corona-Kurs. So gilt in der Hauptstadt etwa weiterhin 2G in der Gastro.
Nachfolger steht fest
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zufolge, soll die Übergabe an Mücksteins Nachfolger rasch über die Bühne gehen. Wie mehrere Medien berichten, haben sich die Grünen bei der Suche nach einem geeigneten Kandidaten alles andere als leicht getan. Mücksteins Nachfolger dürfte der Vorarlberger Politiker Johannes Rauch werden.