Landet Gerald Grosz auf einem FPÖ-Ticket?
Wenn einen die Weltpolitik nicht nur in Atem hält, sondern buchstäblich die Kehle zuschnürt, gehen mehr oder weniger wichtige innenpolitischen Themen schon mal unter. So wie jenes Gerücht, wonach Alleskönner Herbert Kickl im Stile Harald Mahrers als Kandidat für die Bundespräsidentenwahl zur Verfügung stünde. „Fake News“ rief dieser aus und wies die Spekulation erbost zurück, so als hätte man ihm ein Verbrechen angedichtet. Nun, wahrscheinlich stimmt die Geschichte tatsächlich nicht, denn wer soll sich beim Thema „Fake News“ besser auskennen als unser ständig der Wahrheit verpflichtete Oppositionsführer.
Eine lustige Zeit
Damit könnte sich die Tür für einen nicht minder bedeutenden Zeitgenossen öffnen. Einer, der auch ständig die einzig wahre Wahrheit mit im Gepäck führt und über ähnlich viele Talente wie der FPÖ-Chef verfügt, ist Tausendsassa Gerald Grosz. Das enfant terrible unter den Politbloggern bringt sich mit seiner möglichen Kandidatur seit Wochen in Stellung. „Make Austria Grosz again“ klingt zwar für viele wie eine Drohung, entspricht aber durchaus dem Selbstbewusstsein des letzten BZÖ-Chefs. Und da die FPÖ bekanntlich nicht über unendliche Personalreserven verfügt, ist es durchaus plausibel, dass der zumindest inhaltlich den Freiheitlichen nahestehende Grosz auf einem FPÖ-Ticket in den Bundespräsidentschafts-Ring steigt. Es sei denn Norbert Hofer kann sich wider Erwarten doch aufraffen, in ein neuerliches Duell mit Van der Bellen zu gehen. Die FPÖ wird Grosz zwar nicht als offiziellen Kandidaten führen, aber wohlwollend unterstützen. Das wird lustig. Wir dürfen uns auf jede Menge verunglückter Metaphern und phrasenhafter Tiraden freuen. Wir haben sonst momentan eh wenig zu lachen.