Basti Bombasti: Kurz kommt als Gratis-Computerspiel

Nach nicht einem, nicht zwei, sondern gleich drei Kurz-Filmen gibt es jetzt eine neues Multimedia-Abenteuer mit dem Ex-Kanzler in der Hauptrolle: "Kurz – Das Spiel" sorgt seit Donnerstag Vormittag für Suchtpotenzial.

Ziel des Spiels

In drei Levels gilt es, politische Gegner am Weg ins Kanzleramt aus dem Weg zu räumen. "Horte die gestückelten Horten-Spenden", lautet der erste Auftrag von Avatar Thomas Schmid. "Aber Achtung: Die Journalisten werden dich anpatzen. Füttere sie mit dem Inseratengeldern aus dem Finanzministerium an." Damit ist der Inhalt des ersten Levels des Gratis-Jump 'n' Run-Games bereits erklärt.

Jump 'n' Run

Als Sebastian Kurz bewegt man sich durch ein Wien im Super-Mario-Stil – grüne Röhren und Untergrund-Welten inklusive. Dabei muss man Hindernisse wie Gratiszeitungensverteiler, gemeine Journalisten oder unkooperative Medien-Herausgeber bewältigen. Später bekommt man es auch noch mit hungrigen Seniorinnen, goldenen Klopapier-Rollen und den ganz Großen der ÖVP zu tun. Vor, zurück, springen, Geldbündel werfen – das war's dann aber auch schon wieder. 

Geilomobil bis X-Club

Die Spielemacher haben den Fokus auf den großen Detailreichtum des Spiels gelegt. Befriedet man die politischen Gegner nicht rechtzeitig und wird von ihnen "angepatzt", gibt der Basti-Avatar lamentierende Originalzitate (z.B. "Ich will nicht mehr") von sich. Auch die Kulisse kommt der Kurz-Vita nahe. Weder fehlen das Geilomobil, noch der Wiener Volksgarten. Auch eine Hommage an die Verbindung zu Martin Ho und seinen X-Club sind mit dabei. Besonders bizarr: Cowboy Reinhold Mitterlehner ("Ich bin ein Platzhalter") angekettet zum Abschuss im Kerker. Von wechselnden Werbebotschaften zu elektronisch verfremdetem Falco- bis Mission-Impossible-Soundtrack in bestem Nintendo-Style, besticht das Mini-Game mit liebevollen Details. 

Keine mobile Version

Gespielt werden kann das Spiel auf allen gängigen Browsern am Laptop oder PC direkt auf der Seite kurz-das-spiel.at. Eine mobile Version steht (noch?) nicht zur Verfügung. Dass diese jemals kommen wird, ist aktuell allerdings unwahrscheinlich. 

Spendenprojekt für Kurz

Dass das Spiel tatsächlich von Kurz-Sympathisanten beauftragt worden sein soll, kann man sich wahrlich nur schwer vorstellen. Genau das behaupten die Entwickler aber auf der Spielseite. Im Mai 2023 hätten sie den Auftrag erhalten, den Aufstieg des mittlerweile gefallenen Bundeskanzlers "auf unterhaltsame Art" nachzuzeichnen. Gegen eine freiwillige Spende an die "Neue Liste Kurz" hätte es spielbar sein sollen, so die Entwickler. Ursprünglich geplant gewesen seien zwölf Level, Mitte September wurde das Projekt aber gekappt. "Uns wurde zu Verstehen [sic!] gegeben, dass die negative PR rund um den Kurz-Film zu einem Umdenken führte und Kurz kein eigenes Spiel über sich wollte, schon gar kein selbstironisches Spiel!", so die Erklärung auf der Homepage.

Entwickler bleiben anonym

Kurzerhand habe man sich deshalb entschieden, das Spiel selbst in einer Mini-Version zu veröffentlichen. Ende September wurde die Seite unter erhöhtem Datenschutz in Deutschland registriert, am 23. November ging sie erstmals online. Im Video präsentieren die Urheber den Trailer unter dem Namen "Silberstein Media House" in Kooperation mit "Zack Zack Zack Game Design". Über ihre wahre Identität halten sich die Entwickler weiter bedeckt.