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Porträt
Gerald Knaus forscht zur Migration..
Gerald Knaus forscht zur Migration..
Federico Gambarini/ dpa/ picturedesk.com

Willkommenskultur: Österreich macht alles richtig, sagt Forscher

23.08.2022 um 10:27, Andrea Schröder
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Österreich ist im Verhältnis zur Bevölkerung Weltmeister bei Asylgenehmigungen.

Und darauf kann man stolz sein, sagt Migrationsforscher Gerald Knaus. Er weiß, wovon er spricht: Der gebürtige Salzburger Gerald Knaus (52) ist ein international anerkannter Experte.

Weltweit an der Spitze

Bei den Recherchen zu seinem neuen Buch "Wir und die Flüchtlinge" ist Knaus auf eine Überraschung gestoßen: Österreich hat zwischen 2017 und 2021 die weltweit meisten positiven Asylentscheidungen getroffen, gemessen an der Einwohnerzahl.

Unter Kurz

Der Forscher im Interview mit der "Tiroler Tageszeitung":

Während (...)  in diesen Jahren der Kanzlerschaft von Sebastian Kurz  einer Politik das Wort geredet wurde, wie wir es von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán gekannt haben, ist in Wirklichkeit das Gegenteil passiert.

Hinter Österreich reihen sich bei positiven Asylbescheiden unter anderen Deutschland, die Schweiz und Zypern ein. Griechenland liegt zwar auf Platz zwei, ist aber wegen der dort herrschenden schlechten Bedingungen meist nur Durchgangsstation.

"Stolz sein"

Warum positioniert sich Österreich ganz vorn? Der Wissenschaftler und Mitbegründer der "Europäische Stabilitätsinitiative" : "In Österreich funktioniert der Rechtsstaat. Also das Asylverfahren, aber auch das Engagement der Zivilbevölkerung und der Bürgermeister. Österreich sollte darauf stolz sein."

Faire Verfahren

Im ZIB-Interview mit Martin Thür folgerte Knaus aus diesen Zahlen, dass Österreich eine Vorreiterrolle zukomme. Es sei "das erste Land, wenn man von Südosten aus Richtung Mitteleuropa blickt, wo Menschen damit rechnen können, ein faires Verfahren zu haben."  Man müsse alles tun, um diese Standards des Flüchtlingsschutzes in ganz Europa durchzusetzen. 

Interviewsituation
Der Migrationsforscher im Interview.

Verdoppelung im ersten Quartal 2022

Innenminister Gerhard Karner ÖVP) fordert angesichts der  aktuellen Zahlen - 11.000 gestellte Asylanträge - eine härtere Linie. Schlepperei, illegale Aufenthalten und Sozialmissbrauch will das Ministerium mit einer "Aktion scharf" eindämmen. Der Anstieg sei ein klares Zeichen. Die Top-Herkunftsländer: Afghanistan (3.145), Syrien (2.978) und Tunesien (730). 

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