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Porträt
Seltener Anblick: ein nachdenklicher Boris Johnson. 
Seltener Anblick: ein nachdenklicher Boris Johnson. 
GABRIEL BOUYS / AFP/ APA

Jetzt ist es offiziell: Johnson nimmt den Hut

07.07.2022 um 10:52, Andrea Schröder
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Schluss mit lustig: Boris Johnson tritt als Chef seiner Konservativen Partei zurück. Er will aber als Regierungschef weitermachen, bis ein Nachfolger gewählt ist.

Die Revolte war nicht mehr aufzuhalten:  Nach einer ganzen Reihe von Skandalen traten binnen 24 Stunden mehr als 50 Minister und andere Regierungsvertreter aus Protest zurück. Vor seinem Amtssitz in der Downing Street Nr. 10 verkündete der 58-jährige jetzt, nicht mehr länger Chef der  Konservativen Partei zu sein.

Es ist eindeutig der Wille der Konservativen Partei, dass es einen neuen Führer und damit einen neuen Premierminister gibt.

Selbst zahlreiche Parteifreunde fordern, der 58-Jährige solle auch als Regierungschef sofort abtreten. Die Opposition verlangt eine Neuwahl. 

Mögliche Nachfolger

Der erst neu berufene Finanzminsiter Zahawi, Außenministerin Liz Truss und Handelsministerin Penny Mardaunt gelten als möglicher Nachfolger. In Umfragen führt aber Verteidigungsminister Ben Wallace. Offiziell gibt es aber erst eine Kandidatur, die der Generalstaatsanwältin Suella Braverman.

 

Porträt
Der Amtssitz des britischen Premierministers, Downing Street No. 10. 

Pincher-Gate

Boris Johnsons letzte Lüge dürfte wohl eine zuviel gewesen sein. Dabei ging es um seinem Parteikollegen Chris Pincher – ihm wird sexuelle Belästigung vorgeworfen. Jetzt kam heraus: Johnson hatte von den Anschuldigungen gegen Pincher gewusst, bevor er ihm in ein wichtiges Fraktionsamt verschaffte. Das hatte sein Sprecher zuvor jedoch mehrmals abgestritten.

Boris the Clown

Der "Economist" reagierte umgehend und greift auf dem aktuellen Cover das Wort "Downfall" (Untergang) auf:

 

Johnson & Kurz

Auch hierzulande sorgt der Johnson-Rücktritt für Reaktionen im Netz. Sie beweisen: In Sachen trockener Humor stehen die Österreicher den Briten in nichts nach.

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