Jetzt ist es offiziell: Johnson nimmt den Hut
Die Revolte war nicht mehr aufzuhalten: Nach einer ganzen Reihe von Skandalen traten binnen 24 Stunden mehr als 50 Minister und andere Regierungsvertreter aus Protest zurück. Vor seinem Amtssitz in der Downing Street Nr. 10 verkündete der 58-jährige jetzt, nicht mehr länger Chef der Konservativen Partei zu sein.
Es ist eindeutig der Wille der Konservativen Partei, dass es einen neuen Führer und damit einen neuen Premierminister gibt.
📺 Boris Johnson has told the nation that he is resigning as leader of the Conservative Party and will step down as Prime Minister once his Tory successor has been chosen.
— The Telegraph (@Telegraph) July 7, 2022
Watch his speech here ⬇️https://t.co/1ErsdNmiA9 pic.twitter.com/DNVKDDx4IL
Selbst zahlreiche Parteifreunde fordern, der 58-Jährige solle auch als Regierungschef sofort abtreten. Die Opposition verlangt eine Neuwahl.
Mögliche Nachfolger
Der erst neu berufene Finanzminsiter Zahawi, Außenministerin Liz Truss und Handelsministerin Penny Mardaunt gelten als möglicher Nachfolger. In Umfragen führt aber Verteidigungsminister Ben Wallace. Offiziell gibt es aber erst eine Kandidatur, die der Generalstaatsanwältin Suella Braverman.
Pincher-Gate
Boris Johnsons letzte Lüge dürfte wohl eine zuviel gewesen sein. Dabei ging es um seinem Parteikollegen Chris Pincher – ihm wird sexuelle Belästigung vorgeworfen. Jetzt kam heraus: Johnson hatte von den Anschuldigungen gegen Pincher gewusst, bevor er ihm in ein wichtiges Fraktionsamt verschaffte. Das hatte sein Sprecher zuvor jedoch mehrmals abgestritten.
Boris the Clown
Der "Economist" reagierte umgehend und greift auf dem aktuellen Cover das Wort "Downfall" (Untergang) auf:
Boris Johnson is resigning. He leaves Britain in a dangerous state: the time when everything was possible is over https://t.co/brOwVBKw3s pic.twitter.com/tPd98Inbhu
— The Economist (@TheEconomist) July 7, 2022
Johnson & Kurz
Auch hierzulande sorgt der Johnson-Rücktritt für Reaktionen im Netz. Sie beweisen: In Sachen trockener Humor stehen die Österreicher den Briten in nichts nach.