Cyberattacke: Hacker greifen Ministerien an
Eine Mitte September gestartete Serie von DDoS-Cyberangriffen auf österreichische Webseiten ist am Mittwoch weitergegangen. Nach den Internetauftritten mehrerer Parteien und der Wirtschaftskammer wurden nun laut oe24 und krone.at auch die Seiten von u.a. Verteidigungsministerium und Rechnungshof angegriffen. DDoS-Angriffe führen durch die Überlastung des Netzwerks zu Ausfällen, richten aber sonst keinen Schaden an. Gegen Mittag waren die Seiten schon wieder erreichbar.
Partei-Seiten ausgefallen
Zuletzt hatten DDoS-Angriffe zu - im Wahlkampffinale entsprechend öffentlichkeitswirksamen - Ausfällen der Seiten etwa von ÖVP, SPÖ und KPÖ geführt. Daten können bei einem solchen Vorfall aber nicht abgegriffen werden. Dem Vernehmen nach soll es auch versuchte Cyberattacken auf den ORF gegeben haben, was dort auf APA-Anfrage aber nicht bestätigt wurde.
Innenministerium betroffen
Vom Angriff am Mittwoch waren laut oe24 dutzende Seiten von Ministerien und öffentlichen Institutionen betroffen. Im Innenministerium wurden der APA DDoS-Attacken auf eine Reihe österreichischer Websites bestätigt. Schon seit Mitte September registriere das Ressort Angriffe auf Webseiten von Ministerien, Verwaltungsbehörden, Energieversorgern, öffentlichen Verkehrssystemen und politischen Parteien in Österreich. Ein Zusammenhang mit pro-russischen Gruppierungen, die schon seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine täglich Webseiten westlicher Nationen mit DDoS-Attacken angreifen würden, liege nahe.
Keine unmittelbare Bedrohung
Die letzten Angriffe haben laut Innenministerium nicht länger als ein bis zwei Tage gedauert. Weil es auf vielen der Webseiten bereits DDoS-Schutzmaßnahmen gebe, hätten diese auch nur zu vereinzelten Ausfällen geführt. Auch mit Blick auf die Nationalratswahl am Sonntag beruhigt man im Innenressort: "Derartige Angriffe stellen keine unmittelbare Bedrohung für die erfolgreiche Durchführung der Wahlen dar." Die zuständigen Organisationseinheiten des Ressorts - darunter das NCSZ, Verfassungsschutz und GovCERT - seien eingeschalten.