Kurz-Schluss: Ist das der neue Bundeskanzler?
Die Gerüchteküche brodelt, auf Twitter ist man sich nahezu einig: Innenminister Nehammer soll nicht nur neuer ÖVP-Chef werden, sondern auch Bundeskanzler. Alexander Schallenberg könnte wieder ins Außenamt wechseln, ein neuer Innenminister müsste ernannt werden. Der ÖVP-Vorstand wird morgen Nachmittag zusammentreten.
Reaktionen auf Kanzler-Gerüchte
Applaus für die Idee, Nehammer mit dem Kanzleramt zu betrauen, kommt aus einer überraschenden Ecke: von "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk.
Karl Nehammer als Bundeskanzler wird die Mehrheit links der Mitte gefährden. Der Mann kann Organisationen führen, Reden halten, er kann Staatsmann und Asyl-Hardliner zugleich. Ich glaube, er wird das Amt länger innehaben, als man denkt.
— Florian Klenk (@florianklenk) December 2, 2021
Ausweichend antwortetet dagegen der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) auf ORF-Fragen nach einem neuen Bundeskanzler: Er sprach von einem "großen Reservoir an politischem Personal." Aber: "Eine Führungspersönlichkeit zu suchen, ist eine Herausforderung für die ÖVP." Alexander Schallenberg stellte Stelzer als Übergangslösung dar.
"Schattenkanzler"
Die Ablösung von Schallenberg würde den Verdacht bestätigen, dass er als Kanzler-Marionette von Kurz' Gnaden diente. Sollte es so kommen, wäre Schallenberg außerdem der Kanzler mit der kürzesten Amtszeit in der Geschichte Österreichs.
Sollte, wie Medien berichten, Nehammer nicht nur als ÖVP-Chef, sondern auch als Bundeskanzler übernehmen, wäre Alexander Schallenberg, mit nur 52 Tagen, der kürzest dienende Bundeskanzler der Zweiten Republik.
— Martin Thür (@MartinThuer) December 2, 2021
Nein, Löger und Mitterlehner zählen nicht. pic.twitter.com/VeWKMnLXso