Verurteilt: Gerald Grosz im Clinch mit ORF-Interviewern
Bei seinem letzten großen Fernsehauftritt vor der Bundespräsidentenwahl am kommenden Sonntag, musste sich Gerald Grosz den Fragen von Susanne Schnabl und Armin Wolf stellen. Grosz, der sonst für seine angriffigen Auftritte bekannt ist, präsentierte sich staatsmännisch und ließ sich von den Fragen der ORF-Moderatoren nicht aus der Ruhe bringen.
Rechtskräftig verurteilt
Erst als Schnabl und Wolf ihn auf seine zivilrechtliche Verurteilung wegen übler Nachrede, Kreditschädigung und Ehrenbeleidigung hinwies, brannten bei Grosz die Sicherungen durch: Er riet der ORF-Moderatorin den Vorwurf einer strafrechtlichen Verurteilung „in der Sekunde“ zurückzunehmen, ansonsten würde sie ihn in einer Belangsendung zurücknehmen müssen (Anmerkung der Redaktion: Gerald Grosz wurde laut eigener Aussage nie wegen übler Nachrede verurteilt). Grosz betont, dass er kein einziges Mal strafrechtlich verurteilt wurde – was Schnabl allerdings auch nie behauptet hat. „Ich würde Ihnen jetzt wirklich empfehlen Frau Schnabl, nehmen Sie den Vorwurf, den Sie quasi unterschwellig mitbringen, ich wäre strafrechtlich verurteilt worden, einfach zurück“, so Grosz zur ORF-Moderatorin. Anlass für die Auseinandersetzung war die Frage, ob sich jemand der im BZÖ aktiv war, aufgrund der zahlreichen Korruptionsfälle in der Partei, glaubwürdig gegen Korruption einsetzen kann. Grosz antwortete zunächst, dass er noch nie vor einem Richter gestanden hätte. Auf Twitter scheint die nachweislich falsche Argumentation von Gerald Grosz, Schnabl hätte ihm eine strafrechtliche Verurteilung unterstellt, allerdings Anhänger zu finden.
Mittlerweile kündigt Gerald Grosz eine Klage gegenüber dem ORF an: Exklusiv: Grosz kündigt Klage gegen ORF an | weekend.at
Die Würde des Amtes
Zu Beginn des Gesprächs wurde Grosz auch gefragt, ob sein Social-Media-Auftritt und seine verbalen Entgleisungen gegenüber Spitzenpolitikern mit der Würde des Amtes vereinbar sei. Dazu wurden Ausschnitte von diversen Beiträgen eingespielt. Unter anderem das „Zipfl eini, Zipfl aussi“-Video vom Altausseer-Kirtag. Grosz rechtfertigte die „deftige Ausdrucksweise“ mit dem Ärger über die aktuelle Situation in der Politik.