Direkt zum Inhalt
Fußi wird nicht der neue Vorsitzende der SPÖ, er bestätigt: Er hat nicht genug Unterschriften gesammelt.
Fußi hat sein Unterschriftenziel verfehlt.
Fußi hat sein Unterschriftenziel verfehlt.
HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com

Babler-Putsch: Fußi versagt, Kern soll's richten

07.01.2025 um 11:08, Stefanie Hermann
min read
Drücke "Play" zum laden und hören
  • Lädt Sprachdatei
  • Buffering...
  • In Kürze bereit zum Abspielen
Beim Erstellen der Sprachdatei ist ein Fehler passiert
0:00 /
PR-Berater Rudi Fußi wollte SPÖ-Chef Andreas Babler an der Spitze der Sozialdemokraten ablösen. Seine Unterschriftenkampagne ist gescheitert.

Rudi Fußi, PR-Berater und SPÖ-Rebell hatte große Pläne: Via Unterschriftenkampagne wollte er Andreas Babler an der Spitze der Sozialdemokraten ablösen. Der Plan, Babler aus dem Amt des Parteivorsitzenden zu drängen, ist gescheitert. Fußi ist es nicht gelungen, die nötigen Unterschriften zu sammeln.

Zu wenige Unterschriften

Um eine neue Abstimmung über den Parteichef zu erzwingen, hätte Fußi die Unterschriften von rund zehn Prozent der SPÖ-Mitglieder (also gut 14.000) gebraucht. Die Unterschriften hätten von aktiven Parteimitgliedern stammen, innerhalb eines Quartals gesammelt und aus mindestens vier Bundesländern kommen müssen. Zwar sammelte der PR-Profi nach eigenen Angaben 41.000 Unterschriften; lediglich 10.500 davon sollen aber von Parteimitgliedern stammen. "Die Spielregeln sind die Spielregeln“, räumt Fußi selbst ein. Das Ziel wurde damit "deutlichst verfehlt", so Fußi heute auf einer Pressekonferenz.

"Sensationell" und "enttäuschend"

Das Ergebnis bezeichnet Fußi als „enttäuschend“. Gleichzeitig nennt er die Zahlen „sensationell“, da er ohne Unterstützung der Landesparteien agiert habe. Die Unterschriften legt er nun nicht wie ursprünglich angekündigt zur Überprüfung vor, auch einen vereinbarten Notartermin hat Fußi bereits abgesagt. Kritiker werfen dem Parteirevoluzzer vor, die tatsächlichen Zahlen zu schönen, um die Kampagne "größer" erscheinen zu lassen. Wasser auf ihre Mühlen:

Während Fußi zunächst von 46.000 Unterstützungserklärungen sprach, hat er die Zahl später auf 41.000 korrigiert. Eine unabhängige Überprüfung der Zahlen liegt nicht vor. Fußi weist die Vorwürfe zurück, es sei ein "lehrreicher Prozess" gewesen.

Rückzug aus der Politik

„Für mich ist in nächster Zukunft das Thema Politik erledigt“, erklärt Fußi. Er wolle sich nun wieder seinem Unternehmen widmen. Eine Kandidatur bei der kommenden Wiener Landtagswahl schließt er vorerst aus.

Harte Worte für Babler

Mit Kritik am weiter amtierenden Parteichef spart er aber nicht. Babler habe die Koalitionsverhandlungen zwischen SPÖ, ÖVP und NEOS „versenkt“ und die Chance auf eine Ampelregierung verspielt. Dem Land stünden unter Blau-Schwarz harte Zeiten bevor. Babler bezeichnet er offen als "unfähig". Aller Niederlage zum Trotz empfiehlt er der SPÖ, den Parteivorsitz dringend neu zu besetzen. Einen Nachfolger hätte er auch schon in Petto.

Comeback für Kern

Erneut bringt er Ex-Kanzler Christian Kern ins Spiel. „Die SPÖ muss schleunigst die Führung austauschen“, fordert er. Der frühere Bundeskanzler und SPÖ-Chef sei „eine geeignete Person“, die nicht nur die Parteibasis begeistern, sondern auch verloren gegangene Wähler zurückgewinnen könnte. Der Ex-Kanzler habe in der Vergangenheit Führungsstärke und strategisches Geschick bewiesen – Eigenschaften, die Fußi bei Babler vermisst.

more