Antisemitismus: Fridays for Future bröckelt
Statt fürs Klima streikt Greta Thunberg neuerdings für Gaza. Mit ihrem Posting hat die 20-jährige Klimaaktivistin bereits vor Tagen für große Aufregung gesorgt. "Heute streiken wir für Palästina und Gaza", schreibt sie auf Twitter. Damit aber nicht genug.
Week 270. Today we strike in solidarity with Palestine and Gaza. The world needs to speak up and call for an immediate ceasefire, justice and freedom for Palestinians and all civilians affected.#FreePalestine #IStandWithPalestine #StandWithGaza #FridaysForFuture
Thread🧵 pic.twitter.com/0hVtya0yWO— Greta Thunberg (@GretaThunberg) October 20, 2023
Apartheid und Genozid
Die internationale "Fridays For Future"-Bewegung setzt nach. Die Hamas-Angriffe seien vor dem Hintergrund jahrzehntelanger ethnischer Säuberungen zu sehen. Es handle sich nicht um einen Konflikt, sondern um einen Genozid an der palästinensischen Bevölkerung. Der zionistische Staat sei von Apartheid geprägt. Wer sich für Israel ausspreche, sei Opfer einer globalen, medialen Gehirnwäsche.
FFF unter Beschuss
Seither hagelt es Kritik an der Organisation. Terrorverharmlosend und antisemitisch seien die Wurzeln der Klimabewegung. Nicht nur international, auch in Österreich droht der Bewegung jetzt endgültig prominenter Support wegzubrechen. "Ich bitte FFF Austria dringend um eine Erklärung", schreibt etwa der prominente FFF-Unterstützer und Caritas-Präsident Michael Landauer und hält fest: "Wenn das so zutrifft, glaube ich nicht, dass ich mit FFF künftig noch etwas zu tun haben möchte"
#FridaysForFuture #instagram
Ich bitte @FFF_Austria dringend um eine Erklärung. Wenn das so zutrifft, glaube ich nicht, dass ich mit #FFF künftig noch etwas zu tun haben möchte. pic.twitter.com/57SkhaVFGN— Michael Landau (@mlcaritas) October 26, 2023
FFF_Austria distanziert sich
In Österreich distanziert sich Fridays for Future – wie auch die Kollegen in Deutschland und der Schweiz – jetzt klar gegen die international geposteten Inhalte. "Wir als FFF Austria stehen geschlossen gegen Antisemitismus und distanzieren uns daher in aller Deutlichkeit von den Posts dieses Accounts", heißt es im offiziellen Pressestatement von FFF Österreich. Die internationalen Accounts würden dezentral betrieben. Man gehe der Sache auf den Grund, wie es zu den haarsträubenden Postings kommen konnte.
❗Wir möchten klarstellen: Der Instagram-Account "fridaysforfuture" sprich nicht für FFF AT! Wir distanzieren uns klar von den Inhalten.
➡️ Hier unser Pressestatement: https://t.co/N9j52P7fiu
➡️ Hier ein Artikel mit mehr Hintergrundinformationen: https://t.co/S7celfB5A6— Fridays For Future Austria (@FFF_Austria) October 26, 2023
Handvoll Aktivisten
Wie brandaktuelle Recherchen der Jüdischen Allgemeinen ergeben, dürfte es sich um einen Handvoll extremer Aktivisten handeln, die den internationalen FFF-Account dominieren. Unter ihnen Hasan Ö., der aus dem deutschen FFF-Ableger bereits 2021 aufgrund seiner extremen Ansichten ausgeschlossen wurde.
FFF Mapa legt nach
Auch Thunberg hat mittlerweile klargestellt, dass sie sich von jeder Form von Antisemitismus distanziere und die Attacken der Hamas verurteile. Bei dem unter Beschuss gekommenen Account denkt man unterdessen gar nicht daran, Positionen zu relativieren. Während international eine Teilorganisation nach der anderen mit Distanzierungen an die Presse geht, legt der Betreiber des internationalen Instagram-Accounts nach. Man wolle auch künftig stark gegen "Kolonialismus" auftreten.