FPÖ: Waldhäusl-Sager wird zum blauen Streitthema
Nachdem der niederösterreichische Integrations-Landesrat eine Schülerin und deren Klassenkameraden in der Puls4-Sendung "Pro und Contra" rassistisch beleidigte, gingen die Wogen hoch. Neben Rücktrittsaufforderungen und angekündigten Anzeigen wegen Verhetzung, startete die Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch eine Petition gegen eine neuerliche Ernennung Waldhäusls zum Landesrat.
Parteiinterner Zankapfel
Ungewohnt deutliche Kritik kommt aus der eigenen Partei. Die Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Svazek sagt gegenüber der Presse, dass sie glaube, dass "Waldhäusl irgendwo in seinem Denkmuster verunfallt oder vielleicht falsch abgebogen ist". Auch in Tirol stimmt man mit den Aussagen von Waldhäusl nicht überein. "Die von Waldhäusl angesprochenen Schülerinnen sind unbestritten gut integriert. Gut integrierte Bürger sind zu schützen. Auch vor dem unkontrollierten Zuzug junger Männer mit einem Denkmuster aus dem Mittelalter", stellt FPÖ-Parteiobmann Markus Abwerzger gegenüber der Tiroler Tageszeitung klar. Es brauche "eine differenzierte Debatte". Die Schulklasse sei in diesem Zusammenhang "der falsche Adressat" gewesen. In diese Kerbe schlägt auch Manfred Haimbuchner. "Waldhäusl kritisiert zu recht, dabei aber die Falschen", so der Chef der oberösterreichischen Freiheitlichen.
"Aufgeregtes Herumgegackere“
Von Seiten der Bundes-FPÖ wird Waldhäusl uneingeschränkt der Rücken gestärkt. Bundesparteiobmann Herbert Kickl kann nicht verstehen, was an den Aussagen problematisch wäre. Kritik an Waldhäusl sei "aufgeregtes Herumgegackere". Generalsekretär Michael Schnedlitz gibt Waldhäusl "vollkommen recht" und glaubt selbst auch, dass man sich in Wien "nicht mehr in der Nacht auf die Straßen trauen" kann.