Dritter Kurz-Film: Kommt jetzt die Romcom-Version?
Aller guten Dinge sind drei – oder so ähnlich: Nach "Projekt Ballhausplatz" und "Kurz" gibt es demnächst gleich einen dritten, dem Ex-Kanzler gewidmeten Film zu sehen. "Kurz – the truth" verspricht dabei nichts weniger als die volle Wahrheit.
Kroatischer Kino-Film
Federführend beim Kurz-Film Nummer drei ist der kroatische Regisseur Jakov Sedlar. Sowohl das Projekt als auch die Initiative seien von ihm selbst ausgegangen, so Sedlar. Kurz halte er für eine sehr interessante Persönlichkeit, so Sedlar über die Hintergründe zum Film. Budgetiert sei die Produktion mit 350.000 Euro, erscheinen soll sie auf Deutsch und Englisch. Das Drehbuch stammt laut Bericht der F.A.Z. aus der Feder der östereichischen Journalistin Judith Grohmann.
Grohmanns Groschenroman
Grohmann zeichnete bereits 2019 für eine autorisierte und äußerst eigenwillige Kurz-Biografie verantwortlich. Wir erinnern uns: Im verklärten Machwerk der Autorin fanden sich literarische Gustostückerl wie: "Er sah aus dem Fenster und blickte gedankenversunken in die Ferne. Ob er uns wahrgenommen hatte, war fraglich. Das helle Sonnenlicht leuchtete in den Raum hinein. Doch das störte ihn nicht. Die Herbstsonne blendete sein Gesicht. Er war vertieft und in Gedanken versunken." Sollte der Film in einem ähnlichen Stil gehalten sein, könnte das durchaus interessant werden.
Kurz zum Streamen
Das Büro Kurz hat mittlerweile bestätigt, dass Statements eingeholt wurden. "Sebastian Kurz stand einem kroatischen TV-Team für ein Interview zur Verfügung, da es besonders um den Kampf gegen Antisemitismus und sein Engagement für eine Verbesserung der österreichischen Beziehung zu Israel ging. Der weitere Inhalt dieser Dokumentation sowie die Finanzierung und Verwertung ist uns nicht bekannt", heißt es gegenüber der APA. Ebenfalls zu Wort kommen sollen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu oder der ehemalige US-Botschafter in Österreich, Trevor Traina. Der Film fokussiere auf das gesamte Leben von Kurz, den Sedlar als "charismatische Persönlichkeit" bezeichnete. Ob das gelingt? Ab Donnerstag, 21. September kann man sich ein eigenes Bild machen. Gestreamt werden kann der Film auf der Video-Plattform Vimeo.
Kontroverse um Sedlar
Für Gesprächsstoff dürfte so oder so hinreichend gesorgt sein. Regisseur Sedlar hat im Laufe seiner Karriere mehr als 40 Dokumentarfilme gedreht. Sein Film "Jasenovac – the truth" (2016) über das gleichnamige Vernichtungslager sorgte für heftige Diskussionen. Ihm wurde vorgeworfen die Verbrechen des Utascha-Staates NDH (1941-1945) zu verharmlosen.
