Babler privat: "Ja, habe Cannabis geraucht"
Nach dem Stimmauszählungs-Chaos ist er der neue Parteichef der SPÖ: Andreas Babler. Am Sonntag war der SPÖ-Shooting Star bei Claudia Stöckl zu Gast in "Frühstück bei mir“.
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Dezentes Frühstück
"Ich durfte nicht zu Ihnen nach Hause kommen, Ihre Pressesprecherin hat die Mauer gemacht", leitet Talkmasterin Claudia Stöckl ein. Gefrühstückt wird also im Ö3-Studio: Buttersemmel und weiches Ei, wie Babler es mag. "Wenn Frühstück, dann dezent", so der 50-Jährige. Etwas später wird er lachend feststellen: "Ich habe noch nie so lange für eine Buttersemmel gebraucht."
Vaterrolle
Die Hektik der letzten Tage hat er gut weggesteckt. "Wenn rundherum alles hektisch ist, werde ich ruhig und besonnen", so Babler. Generell mag er den Trubel und Umgang mit Menschen. Gerade bei letzterem tankt er auf, verrät er im Studio. Und bei der Zeit mit seiner Tochter (8), mit der er wöchentlich zum Karate geht. Das nach den vielen Terminen der letzten Monate wieder als wöchentlichen Fixpunkt einzutakten, hat für ihn aktuell oberste Priorität. Immerhin würden jetzt auch bald die ersten Gürtelprüfungen anstehen. Gab es da vielleicht auch vor dem Wahlkampf Bedenken? Die Kandidatur habe man gemeinsam entschieden, natürliche erfordere das gemeinsame Planung, wie er auch im Weekend-Interview verraten hat.
Schulabbrecher
Schulabbrecher, Schichtarbeiter, Bürgermeister, SPÖ-Chef: Andi Babler hat nicht unbedingt das, was man einen linearen Lebenslauf nennt. Dabei genießt Babler nicht nur den Austauch mit Menschen, sondern immer wieder Neues zu lernen. Wäre er jetzt nicht der neue SPÖ-Chef, würde er als nächstes die Prüfung zum Standesbeamten machen.
Jugendsünden und Drogenpolitik
Babler stand im Wahlkampf um den SPÖ-Vorsitz immer wieder in der Kritik, Cannabis legalisieren zu wollen. Großes Anliegen sei ihm das aber keines, so der rote Chef auf Ö3. Ob er selbst einmal Cannabis geraucht hat, will Stöckl wissen. "Ja früher, natürlich", gibt Babler freimütig zu. Das sei aber schon sehr lange her und nicht unbedingt sein Ding. "Ich war aber kein regelmäßiger Konsument.“ Videos und Fotos von Jugendsünden, die politische Gegner angeblich in der Schublade haben, sieht Babler gelassen entgegen: “Ich lege sie dann in meinem Album ab, weil ich leider selber so wenig dokumentiert habe."
Seine große Liebe
Verheiratet ist Babler mit Karin Blum, Traiskirchner Gemeinderätin und Erz-Sozialdemokratin. Blum war die erste sozialistische ÖH-Vorsitzende in Innsbruck. 1997 haben sich die beiden kennengelernt und auf Anhieb Gefallen aneinander gefunden. Trotzdem hat es sieben jahre gedauert, bis aus den beiden ein Liebespaar wurde. "Wir haben uns immer wieder getroffen, es war etwas ganz Besonderes und gleichzeitig waren wir in anderen Beziehungen. Aber irgendwann hat's dann tatsächlich gefunkt." In der Silvesternacht 2008 nimmt Blum die Dinge endgültig in die Hand und macht Babler einen Heiratsantrag auf der Prager Karlsbrücke. "Mein ganzes Leben ist sehr dominiert von starken feministischen Frauen und ich dachte mir, warum muss das Rollenbild immer so sein, wo der Mann immer um ihre Hand anhält?", erzählt Babler. "Ich habe es mir sogar gewünscht und war voll happy." 2009 hat man sich dann ganz romantisch unter einer großen Platane vor 300 Gästen das Ja-Wort gegeben. "Sie ist nicht nur meine engste politische Wegbegleiterin, sondern auch meine große Liebe."