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Norbert Hofer und Herbert Kickl im Plenarsaal des Parlaments
FPÖ-Chef Herbert Kickl wird von Norbert Hofer und Walter Rosenkranz am Akademikerball vertreten.
FPÖ-Chef Herbert Kickl wird von Norbert Hofer und Walter Rosenkranz am Akademikerball vertreten.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Akademikerball: Kickl lässt FPÖ-Tradition sausen

21.02.2023 um 16:08, Patrick Deutsch & APA, Red
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FPÖ-Chef Herbert Kickl wird im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht am "Akademikerball" teilnehmen. Walter Rosenkranz hält die Eröffnungsrede.

Nach Corona-bedingter Zwangspause findet am Freitag wieder der "Akademikerball" in der Wiener Hofburg statt. Nicht teilnehmen wird FPÖ-Chef Herbert Kickl. Vertreten wird Kickl vom dritten Nationalratspräsident Norbert Hofer sowie FPÖ-Volksanwalt Walter Rosenkranz vertreten, der auch die Eröffnungsrede halten wird.

Traditionsbruch

Das Fernbleiben von Kickl markiert einen Traditionsbruch. Seine beiden Vorgänger an der Parteispitze, Heinz Christian Strache und Norbert Hofer, besuchten in der Vergangenheit den Ball und hielten Eröffnungsreden. Hofer betonte 2020 die Wichtigkeit der Burschenschaften für die FPÖ.

Martin Sellner mit seiner Frau Brittany Pettibone am Akademikerball
Martin Sellner, Chef der vom Chef der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften "Identitären Bewegung", war 2020 zu Gast am Akademikerball.

Kritiker: Stelldichein von Rechtsextremen

Bis 2012 wurde die Veranstaltung vom Wiener Korporationsring (WKR) organisiert. Nach Differenzen mit der Wiener Hofburg übernahm die FPÖ Wien die Organisation, die ihn dann in "Akademikerball" umtaufte. Kritiker sehen in der Veranstaltung ein Vernetzungstreffen von internationalen Rechtsextremen. 2020 sorgte etwa der Besuch von Martin Sellner für Aufregung. Sellner ist Chef der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften "Identitären Bewegung". Bereits 2012 war die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen zu Gast in Wien.

"Faschos aus der Hofburg schmeißen!"

Der Ball war in der Vergangenheit von Protesten begleitet. In Erinnerung bleibt dabei besonders das Jahr 2014, in dem es zu zahlreichen Sachbeschädigungen und Verletzten kam. In den Jahren danach beruhigte sich die Situation aber deutlich. Auch wird es Protestveranstaltungen geben. Die "Offensive gegen rechts" rief zu einer Demonstration unter dem Motto "Faschos aus der Hofburg schmeißen!" auf. Erwartet werden bis zu 3.000 Teilnehmer. Die Schlusskundgebung ist für 19.30 Uhr beim Morzinplatz geplant. Die "Antifa Wien" veranstaltet bereits am Donnerstag einen "antifaschistischen Budenbummel". Um den Ball zu sichern, wird es laut Polizei am Freitag wieder eine Platzsperre rund um die Hofburg geben.

Demonstranten gegen den Wiener Akademikerball
Die Demos werden von massiven Polizeiaufgebot begleitet.

Gewalt-Aufrufe

Ballorganisator Udo Guggenbichler von der Wiener FPÖ beklagte gegenüber der APA Gewalt-Aufrufe im Vorfeld des Balls und brachte deswegen auch eine entsprechende Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft ein. "Es ist zu befürchten, dass, den in den sozialen Medien gestarteten Mordaufrufen durch die heimische Antifa-Szene auch entsprechende Taten auf Wiens Straßen folgen könnten", so der Wiener FPÖ-Landtagsabgeordnete in einer Pressemitteilung. Die Drohaufrufe gegen ihn selbst wie auch gegen die Ballbesucher hätten "eine neue Qualität erreicht". So sei in sozialen Netzwerken etwa davon zu lesen "Burschis das Tanzbein zu brechen". Auch berichtete Guggenbichler von einem weiteren Posting, auf dem ein entrolltes Transparent zu sehen ist, auf dem einem Burschenschafter die Kehle durchgeschnitten wird.

Hier wird offensichtlich gegen Leib und Leben gedroht. Ich gehe davon aus, dass die Polizei dementsprechende Maßnahmen treffen wird, um Ballbesucher sowie die Ballorganisation zu schützen und einen geregelten Ablauf sicherzustellen."

Udo Guggenbichler, FPÖ Wien

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