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Der Peugeot E 208 vor einer Steinmauer
Der kleine Prinz: Peugeot E 208
Der kleine Prinz: Peugeot E 208
Weekend Magazin/Jürgen Philipp

Erster Test des Peugeot E 208: Der kleine Prinz

06.12.2023 um 09:30, Jürgen Philipp
min read
Gut möglich, dass Antoine de Saint-Exupéry den Peugeot E 208 zu seinem automobilen "kleinen Prinzen" erwählt hätte. Ob auch er das Zeug zum Klassiker hat?

Der kleinste Stromer der Peugeot Palette strahlt vor allem eines aus: Sympathie. Er scheint einem neckisch zuzuzwinkern, als möchte er sagen: "C'est simple comme bonjour" – mich zu fahren ist ein Kinderspiel. Dabei strotzt er vor Selbstbewusstsein: Alleine schon mit der LED-Lichtsignatur fährt er die Krallen aus. Das Löwen-Logo prangt so stolz wie nie in der Mitte des Kühlergrills, das im neuen E-Modell mit kecken linierten Zitaten in Wagenfarbe behübscht wurde. Vor allem in der Farbe Agueda-Gelb wird dies zum echten Blickfang. Einmal eingestiegen findet man sich auf Anhieb zurecht. Dafür sorgt das bereits bekannte i-Cockpit, das dank 3D-Effekt (GT Ausstattung) noch übersichtlicher wichtige Daten ans Auge sendet.

Heckansicht des Peugeot E 208
Der Peugeot E 208 in Agueda-Gelb

Das Revier des Berglöwen

Von der Theorie, in die Praxis, oder wie der Franzose sagt: "L´appétit vient en mangeant" – der Appetit kommt mit dem Essen. Für ein Gourmet-Menü ist alles angerichtet, dafür sorgt nicht nur die üppige Ausstattung, sondern auch das Umland von Barcelona macht Laune. Ob auch das Fahren Laune macht? Macht es! Der E 208 wird zum Berglöwen. Go-Kart-artig klebt der kleine Stromer auf den – zum Teil verdammt engen – Straßen. Unebenheiten federt er dennoch mühelos weg. Das neue Modell bekam eine Extraportion Power verpasst. Zu den bisherigen 100 kW wurden im neuen Modell 15 kW draufgepackt, sprich der Kleine wird nun von 156 Pferdchen angetrieben. Leistung, die im Sportmodus abgerufen wird. Effizienzkaiser werden den Eco-Modus lieben, da bremst sich der kleine Löwe ein, und fokussiert sich ganz auf maximale Reichweite. Die liegt bei rund 400 Kilometer. Eine neue, größere, 51 kWh Batterie macht das möglich. Im Stadtverkehr bei voller Rekuperation sollen sogar bis 500 drin sein. Werte, die sich im Test nicht ganz bestätigt haben.

Der Peugeot E 208 auf einem Parkplatz
Peugeot E 208: Angetrieben von 156 PS

Füllige Operndiven sollten vorne Platz nehmen

Effizienz ist zwischen Olivenhainen und Weinbergen aber nicht Priorität, es geht um Spaß und man hat unweigerlich den Song "Barcelona" auf den Lippen, den Operndiva Montserrat Cabellé mit Freddy Mercury 1987 komponierten. Mercury hätte im Fonds des E 208 wohl Platz gehabt, die füllige Diva würde hinten dagegen wohl vor Schmerzen trällern. Die Rücksitze sind nichts für XXL-Menschen, wenngleich die Kopffreiheit top ist. Das ist aber bei allen Mitstreitern des E 208 nicht anders. Vorne ist man gut eingebettet. Die Leder-Stoffsitze bieten guten Seitenhalt und sind auch noch ziemlich bequem.

Das Cockpit des Peugeot E 208
Besonders das Navi weiß zu beeindrucken

Wegweisendes Navi

Das Tom-Tom-Navi verdient Extralob. Es wird selbst beim, gefühlt hundertsten, Kreisverkehr innerhalb weniger Kilometer nie müde. Natürlich kann man dank Mirror Screen auf Google Maps zugreifen, aber warum sollte man? Fazit: Der „Kleine“ gibt sich ganz groß und das ist nicht zu übersehen. Da widerspricht der E 208 dem „kleinen Prinzen“, der meinte: "L’essentiel est invisible aux yeux" – das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.

Technische Daten

Leistung: 156 PS
Reichweite: 400 km (Stadtverkehr bis zu 500 km)
Motor: E-Motor
Drehmoment: 270 Nm
0-100 km/h: 8,2 Sekunden

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