Test: VW Passat mit frischem Wind
Im Grunde dürfte es diesen Autotest nicht geben, da der VW Passat eigentlich schon für tot erklärt wurde. Kein E-Auto und kein SUV und überhaupt sind Kombis out. Und jetzt? Wir stehen vor einem optisch ziemlich scharfen Kombi. Man kann uns in der Redaktion nicht unbedingt als Kombi-Fans bezeichnen, aber irgendwie hat dieser Longinus was! In Zeiten der E-Mobilität wirken die am Bordcomputer aufleuchtenden 1.200 Kilometer Reichweite schon fast utopisch. Möglich macht das ein TDI mit 150 PS, den wir im Test mit 5,6 Litern bewegen konnten. Sogar mit Bleifuß kommt man kaum über 6,5 Liter. Laut VW sind es 4,9 bis 5,7 Liter. Zudem wurden die Dieselgeräusche fast völlig weggedämmt. Ja, die Parkplatzsuche ist mit dem 4,9 Meter langen Auto nicht immer spaßig. Und logisch sitzt der Passat-Fahrer nicht erhöht wie in einem SUV, aber im Gegenzug verdient der Laderaum die Bezeichnung Ladehalle. 690 bis 1.920 Liter Ladevolumen stehen zur Verfügung! Auch die Beinfreiheit auf den Rücksitzen ist wohl eine der größten dieser Klasse. Man merkt schon, der Passat hat uns überrascht. Aber wie fährt sich der VW-Kombi?
So fährt er sich
Das Fahrwerk des Passat ist auf Komfort ausgelegt. Sehr ausgewogen. Das gesamte Handling geht eher in Richtung Oberklasse. Nicht einmal am 150-PS-Diesel kann man was aussetzen. Der reicht völlig aus, ein spritziges Kerlchen. Über die leichte Anfahrschwäche bzw. die Gedenksekunde im Zusammenspiel mit dem DSG-Getriebe sehen wir hinweg. Den Deutschen gibt es übrigens auch als Plug-in. Die gesamte Motorenpalette reicht von 122 bis 272 PS.
Der riesige Screen
Im Innenraum fällt der extrem große Screen im Bereich der Mittelkonsole ins Auge. Generell erinnert das Cockpit optisch an die ID-Elektroautos von VW. Die Bedienung erfolgt hauptsächlich über den Screen. Nur am Lenkrad gibt es Knöpfchen. Der Hauptbildschirm reagiert ohne Verzögerungen, ist nicht zu verspielt und logisch angelegt. Ein Plus gibt es auch für die Grundausstattung. Alle wichtigen Assistenten sind ohnehin zu haben. Der Startpreis für den günstigsten Passat liegt bei 48.990 Euro. Den 150 PS TDI gibt es ab 52.990 Euro. Das Testauto liegt überausgestattet bei 66.800 Euro.
Fazit
Der neue Passat kratzt an der Oberklasse. Wir konnten keine echten Schwächen erkennen. Wer einen Kombi mit außergewöhnlich viel Platz sucht, sollte sich den Deutschen unbedingt näher ansehen. Der Passat gibt ein kräftiges Lebenszeichen!
VW Passat Variant R-Line
- Leistung: 150 PS
- Testverbrauch: 5,6 Liter
- Motor: Turbodiesel 1.968 ccm
- Kofferraum: 690 bis 1.920 Liter
- 0 – 100 km/h: 9,3 Sekunden