Toyota Prius im Test: Solardach trifft Plug-In
Wer auf Willhaben gebrauchte „Priusse“ sucht, findet immer einige mit 400.000 Kilometern am Tacho. Die Dinger sind also nicht umzubringen, und deshalb fahren auch viele Taxifahrer den Japaner. Ja, das Design und die Ausstrahlung waren bei den ersten Generationen nicht unbedingt sexy. Das Vorgängermodell des hier gezeigten Test-Prius war wiederum eine ziemlich polarisierende Erscheinung. Und jetzt? Man ist wohl angekommen.
Flottes Kerlchen
Der Neue ist optisch gelungen und wohl auch weiterhin unzerstörbar. Stellt sich die Frage, ob das doch relativ sportliche Äußerste auch mit den Fahrwerten korrespondiert. In 6,8 Sekunden steht die Tachonadel auf 100 km/h. Die Systemleistung von 223 PS macht aus dem Prius keinen Rennwagen, aber ein erstaunlich flottes Kerlchen. Tatsächlich kommt sogar Fahrspaß auf. Das hängt auch mit dem kleinen Lenkrad zusammen, das dazu noch ziemlich direkt agiert. Dazu ein leicht straffes Fahrwerk. Hier hat Toyota gut nachgebessert!
Solardach inklusive
Ein Solardach lädt den Akku! Im Sommer lädt man vorsichtig geschätzt pro Tag 2 bis 5 Kilometer elektrische Reichweite. Das ist nicht viel, aber wenn das Auto mehrere Tage in der Sonne steht, gibt es doch einiges an Reichweite.
Rein elektrisch
CO2-rein und teilweise „rein“ elektrisch – dafür stand der Prius schon immer. Heute heißt das: bis zu 83 Kilometer elektrische Reichweite und ein Verbrauch laut WLTP von 0,7 Liter auf 100 Kilometer. So lange die 13,5-kWh-Batterie geladen ist, stimmt das auch. Man setzt übrigens nur noch auf Plug-in-Hybrid-Technik! So gesehen ist der neue Prius noch der alte Öko-Flitzer – aber noch sparsamer. Die elektrische Reichweite würden wir eher bei gut 65 bis 75 Kilometern sehen – abhängig von Außentemperatur und Fahrprofil. Unterm Strich ist der Hybrid-Vorreiter immer noch einer von der „reinen“ Sorte.
Japanische Optik
Ein bisserl meckern darf man wegen den nur 284 Litern Kofferraumvolumen. Im Cockpit ist alles da, wo es hingehört – sehr übersichtlich und extrem sauber verarbeitet. Die japanische Optik ist vielleicht Geschmackssache. Etwas störend ist der Geschwindigkeitswarner, der zukünftig in allen Autos eingebaut werden muss, weil man halt doch nicht immer beim 80er genau 80 fährt, was mit Bimbim quittiert wird. Fazit: Optisch viel besser als der Vorgänger, fährt sich sehr gut, Plug-in passt super zum Prius und das Bimbim kann man ja ausschalten. Startpreis: 43.390 Euro und in der Executive-Testvariante ab 45.390 Euro.
ECKDATEN:
System-Leistung: 223 PS
Verbrauch (Plug-in): 0,7 Liter/WLTP
Motor: Vierzylinder-Zweiliter + E-Motor
Elekrtische Reichweite: Maximal 83 km
0 – 100 km/h: 6,8 Sekunden