Test: Seat Tarraco e-Hybrid – Plug-In is „in“
Wie soll ich mit einem Elektroauto auf Urlaub nach Italien fahren, ohne vier Stunden an der E-Tankstelle zu hängen? Derartiges hört man oft, wenn es um Elektroautos geht. Abgesehen davon, dass man wahrscheinlich ohnehin nicht jede Woche nach Italien fährt, gibt es noch eine andere Möglichkeit als rein elektrisch zu fahren. Seat bringt den Tarraco als Plug-In ins Spiel, der mit seinen 48 Kilometern rein elektrischer Reichweite vielleicht nicht nach Venedig fährt, aber sicher mit dem zusätzlich eingebauten Benzinmotor. 730 Kilometer Gesamtreichweite dürften reichen. Der Tarraco e-Hybrid hat laut WLTP-Zyklus einen Verbrauch von 1,8-2,2 Liter. Das erreicht man natürlich nicht, auf der genannte Fahrt nach Italien, aber wer täglich seine rund 40 Kilometer in die Arbeit und zurück fährt kommt sogar auf 0-2,2 Liter. Im Test schafften wir eine rein elektrische Reichweite im e-Mode von etwa 40 Kilometern. Der Plug-In ist so eingestellt, dass im genannten e-Mode tatsächlich fast 100 Prozent der Strecke gefahren werden kann. Erst bei 140 km/h ist wirklich Schluss. Bei derart hohen Geschwindigkeiten macht der rein elektrische Antrieb ohnehin weniger Sinn. Dass, der Fahrer daheim eine Steckdose haben sollte, versteht sich von selbst. Ohne eine solche wird es doch schwierig.
Fahreindruck. Der Tarraco e-Hybrid ist mit einem 150-PS-Benziner (1,4-Liter) sowie einem 86-kW-Emotor ausgestattet. Die Systemleistung liegt bei maximal 245 PS. Insofern ist es klar, dass das große SUV flott beschleunigt. Dazu kommen saftige 400 Newtonmeter Drehmoment. In der Kurve liegt der Spanier gut, wobei er ob seiner Größe kein Kurvenräuber ist. Im rein elektrischen Modus gibt der Tarraco einen außergewöhnlichen Motorsound von sich, der ein klein bisschen an einen V8 erinnert. Geladen wird mit 3,6 Kilowatt in dreieinhalb Stunden und bei 2,3 kW in fünf Stunden. Heißt: über Nacht ist die 13-kW-Batterie locker voll – an jeder Steckdose. So geht’s jeden Tag rein elektrisch los. Der Startpreis liegt laut Liste bei 44.990,-. Bei Finanzierung über die Porsche Bank sowie abzüglich diverser Boni sind laut SEAT 39.990,- auch möglich.
Fazit: Ja, Der Plug-In macht Sinn – vorausgesetzt, man steckt das Ding auch regelmäßig an – eh klar.