Direkt zum Inhalt
Weekend/Steinberger-Weiß

Test: Nissan Qashqai - Besser als der Vorgänger?

17.11.2021 um 10:04, Lukas Steinberger-Weiß
min read
Drücke "Play" zum laden und hören
  • Lädt Sprachdatei
  • Buffering...
  • In Kürze bereit zum Abspielen
Beim Erstellen der Sprachdatei ist ein Fehler passiert
0:00 /
Die neue Generation des beliebten Qashqai hebt sich optisch stark vom Vorgänger ab. Außerdem sind alle Motoren elektrifiziert und damit effizienter. Ob der Neue punkten kann, erfahren Sie im Test

Seit 2006 ist das SUV mit dem unaussprechlichen Namen Qashqai eine fixe Größe auf dem Markt. Für Nissan entwickelten sich Generation 1 (2006 - 2013) und Generation 2 (2013 - 2021) zu wahren Bestsellern. Zuletzt merkte man dem doch schon acht Jahre am Markt befindlichen Bestseller eine gewisse Altersschwäche an. Das änderte sich mit der Vorstellung von Generation 3 und aus der kommt auch unser Testgefährt. Der neue ist mit 4,425 Meter so lange wie noch nie, bietet elektrifizierte Motoren (Mild-Hybrid) und kommt mit vernetzten Funktionen, wie 2021 eigentlich notwendig.

Optik und Technik - alles modern!

Das Design der aktuellen Generation ist sehr dynamisch. Sowohl Front, als auch Heck wurden ordentlich scharf gezeichnet. Die Lichtsignatur schneidet sich dynmaisch durch die Motorhaube - fast schon futuristisch. Die Farbe unseres Testgefährtes in Weinrot steht dem Auto gut. Insgesamt ein mehr als gelungener Außenauftritt des neuen Qashqai.

Unter der Haube ist es für potentielle Käufer einfach. Es steht ein 1,3-Liter Benziner zur Verfügung. Das wars. Zumindest zwei Leistungsstufen spendieren die Japaner ihrem Star. 140 oder 158 Pferdestärken. Wahlweise mit 6-Gang-Schaltung oder XTronic Automatikgetriebe. Und da waren wir seit langem wieder mal überrascht. Unser Test-Nissan war mit einem Schaltknüppel ausgestattet, also die Version mit manueller Schaltung. Ungewohnt nach vielen E-Autos und Verbrennern mit Automatik, aber wir können es noch - zum Glück. Die Schaltung hat uns mit kurzen Schaltwegen und knackiger Beschleunigung mehr als gefallen. Der Qashqai ist hier kein Dino, sondern zeigt wie gut moderne Schlatgetriebe sein können. Das liegt auch sicher an der zusätzlichen Elektropower durch das 12V-Mildybridsystem. Das hilft beim Beschleunigen (merklich) und beim Spritsparen. Trotz 158 Pferdchen konnten wir den 1,5 Tonnen schweren Japaner mit Werten von rund 6,7 Liter Super im Test bewegen. Das ist mehr als in Ordnung.

An modernen Assistenten ist alles vorhanden, was en Vogue ist. Technisch ist der Qashqai auf einem modernen Stand. Und obwohl derzeit nur ein Motor zur Auswahl steht, soll später ein serieller Hybrid (Vollhybrid) nachgeschoben werden. Diesel-Fans gehen beim Qashqai in dieser Generation aber leer aus. Selbstzünder wird keiner mehr angeboten.

Cockpit und Innenraum - zart modernisiert!

Das Interieur des Qashqai fällt im Vergleich zum sehr dynamischen Außendesign etwas ab, ohne zu patzen. Aber irgendwie hatten wir das Gefühl, den Designern ist nach dem wirklich gelungenen Refresh für das Innenleben ein wenig die Energie flöten gegangen. Der Infotainment-Screen ist schön mittig, aber die Dastellung noch immer von Modernität etwas zu weit entfernt, da können andere Hersteller einfach viel mehr derzeit. Gefallen haben uns allerdings die analogen Knöpfe, die machen in der Bedienung viel mehr Sinn als Touch-Orgien. Positiv erwähnen müssen wir auch die vielen weichen Materialien, die das in den unteren Regionen vorhandene Hartplastik sehr gut kaschieren. Lenkrad und Digital-Tacho sind völlig in Ordnung. Irgendwie fehlt aber im gesamten das optische Flair.

Fahrer, Beifahrer und auch die "Hinterbänkler" finden im kompakten Japaner ausreichend Platz. Durch das komfortabel abgestimmte Fahrwerk sind auch längere Reisen sehr bequem zu bewältigen. Wenn dann doch viel Raum benötigt wird, stehen zwischen 436 und 1.447 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung. Mehr als ordentlich.

Fazit - gelungener Generationswechsel!

Nissan hat seinen Bestseller auf solide neue Beine gestellt. Sehr spannend wird es vor allem dann, wenn der serielle Hybrid erscheint, denn der könnte Spritsparern nochmal mehr Anreiz geben zum "Unaussprechlichen" zu greifen. Aber auch der im Testauto verbaute Benziner hat uns sehr gefallen. Durchzugsstark, aber trotzdem sparsam im Verbrauch. Dem Cockpit hätte etwas Liebe zum Detail gut getan, das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Es ist straight, mit vielen praktischen Knöpfen und sehr übersichtlich. Nur wirkliche Emotionen konnte es nicht auslösen. Preislich beginnt der Qashqai bei EUR 27.057,-. Unser Testauto mit besserer Ausstattung kam auf etwa 40.000 Euro.

Mehr Fotos:

more