Test Mercedes EQS – Das E-Auto vom andern Stern
EQS 580 4MATIC.
Auch wenn es ob der Stromlinienform am Foto nicht so aussieht, der EQS ist extrem groß. 5,2 Meter Länge und ein Kofferraumvolumen von 610 bis 1.770 Liter sprechen für sich. Aber logisch, denn man muss ja ein 1,4 Meter langes Display (MBUX Hyperscreen) unterbringen. Genauer gesagt sind es drei. Ein Screen für Tacho und Co, eine riesiger für die tägliche Arbeit und der Beifahrer hat zudem seinen eigenen zur Verfügung. Aber auch die anderen Eckdaten bewegen sich in Richtung außergewöhnlich. Da hätten wir 523 PS, die dank 4MATIC an alle vier Räder dampfhammermäßig weitergereicht werden. 350 Sensoren überwachen Straße, Auto und Fahrer. Sogar der Lidschlag des Lenkers wird so überwacht. Das Drehmomentgebirge baut sich auf bis zu 855 Newtonmeter auf. Und wer meint, das Ding hätte einen großen Wendekreis, liegt falsch. Dank Vierradlenkung schlägt er große Haken wie ein Feldhase. Wie fährt sich aber das Superding im Alltag?
Fahreindruck.
Nachdem der Mercedes EQS nicht mit Chauffeur ausgeliefert wird, besteht die Möglichkeit, bis 60 km/h mit dem Drivepilot fast vollautonom zu fahren. Ein überkomplett aufgerüstetes Testauto um 171.000 Euro will man aber ohnehin selber fahren. Etwas meckern müssen wir über die fette A-Säule, die doch die seitliche Sicht erschwert. Das Fahrwerk ist komfortabel, lässt jedoch trotzdem hohe Kurvengeschwindigkeiten zu. Beim Anbremsen vor der schnellen Kurve merkt man aber doch die fast 2,6 Tonnen Gewicht. Windgeräusche gibt es quasi nicht. Die Reichweite? Beim Test mit 130 km/h auf der Autobahn kamen wir auf ca. 450 Kilometer. Da hilft der cw-Wert von 0,20 sicher mit. Laut WLTP sollen es mit der kleineren EQS-Variante ohne Allrad bis zu 780 sein. Die 676 km des „580“ sind schwer zu realisieren. Aber um die 500 Kilometer im Schnitt sind vorstellbar.
Das Laden.
Geladen wird an der Schnelladestation in 15 Minuten auf 266 Kilometer zusätzliche Reichweite. Zurück zum Cockpit. Hier passt alles. Die Verarbeitung, die Screens, Ambientebeleuchtung, der Sound, der Platz, der Komfort. Viel besser kann ein Arbeitsplatz nicht sein. Auch wenn Knöpfe Mangelware sind. Die ganze Sache hat nur ein Problem. Der EQS-Startpreis von gut 115.000 Euro ist eine ziemliche Schwelle. Aber: trotzdem günstiger als die „normale“ S-Klasse.
Die Eckdaten:
Leistung: 523 PS
Batterie: 107,8 kWH
Reichweite WLTP/Test: 676/400–500 km
Kofferraum: 610 bis 1.770 Liter
0 – 100 km/h: 4,3 Sekunden