Test: Hyundai Kona – Was der Koreaner wirklich kann
Wer in den neuen Kona einsteigt und schon im alten gesessen ist, wird eines bemerken: Das Ding ist ordentlich gewachsen. Um ganze 20 Zentimeter! Heißt: Die Platzfrage brauchen wir uns nicht zu stellen. Da passt alles – sogar die Kopffreiheit. Auch optisch bleibt kein Blech auf dem anderen. Die Koreaner gehen da ganz klar einen mutigen Weg. Uns haben die starken Akzentuierungen am Blechkleid gut gefallen. Auch die Front wirkt sehr gelungen. Ob einem die Heckleuchten gefallen, ist wohl Ansichtssache. Im Innenraum gibt es zwei 12,3-Zoll-Bildschirme, deren Menüführung logisch aufgebaut ist. Es wird zwar viel ungeschäumter Kunststoff verwendet, was aber nicht stört.
Reichweite: Wie weit kommt man?
Der Kona mit der großen 65,4-kWh-Batterie soll laut Hyundai bis 514 Kilometer schaffen. Wir haben im Test bei niedrigen Temperaturen um die null Grad und Fahrten auf der Autobahn mit 130 km/h 360 Kilometer geschafft. Insofern sind, vorsichtig geschätzt, Reichweiten von gut 400 Kilometern durchaus realistisch. Im Vergleich zu anderen E-Autos dieser Klasse ist dies nach wie vor ein guter Wert. Geladen wird mittels 400-Volt-Technik flott in gut 40 Minuten von 10 auf 80 Prozent, wenn die Ladesäule mitspielt. Ein Plus darf sich Hyundai auch für die Suche nach der nächsten Ladesäule eintragen. Das funktionierte über den Screen leicht und flott.
So fährt sich der Kona
Im Gegensatz zum Vorgänger bringt der neue Kona das Elektro-Drehmoment besser auf die Straße. Heißt: Der Frontantrieb ist mit der plötzlichen Kraft nicht überfordert. Dazu kommt eine straffe Federung, die leichtgängige Lenkung und ein Sportmodus, der auch wirklich einer ist. Da tut sich wirklich was nach dem Drücken des Knopferls. Insgesamt fährt er sich tatsächlich optimal. Auch das i-Pedal, also die Möglichkeit, mit einem Pedal Gas (oder eben in diesem Fall Strom) zu geben und zu bremsen, funktioniert gut. Etwas nervend ist das Gebimmel des von der EU vorgeschriebenen Geschwindigkeitswarners. Das Ding-Dong-Bim-Bim lässt sich nur durch Herumtippen am Screen in einem Untermenü ausschalten. Aber daran sind EU-Richtlinien schuld und nicht Hyundai. Ansonsten sind alle aktuellen Assistenten im Kona vorhanden. Der Preis: Mit der kleineren 48,4-kWh-Batterie startet der Kona bei 44.990 Euro. Die getestete Prestige-Variante mit allem Drum und Dran fährt man ab 50.990 Euro.
Technische Daten zum Hyundai Kona Electric
Leistung: 218 PS
Reichweite Test: 360 km
Reichweite WLTP: bis 514 km
Batterie: 65,4 Kwh
0 – 100 km/h: 7,8 Sekunden