Test: Bentley Mulsanne Speed - Britische Orangerie
Nachdem es Schlossführungen gibt, muss es auch Bentley-Führungen geben, denn da warten einige Nettigkeiten im 5,6 Meter langen Nobelhobel verbaut. So haben die Briten in der Mittelarmlehne einen Schampuskühlschrank mit Kristallgläseren integriert, der sich elektrisch öffnen lässt. Dann hätten wir noch Massagesitze (überall), einen edlen Bentley-Schirm im Kofferraum oder im Ledersitz versenkbare Multimediascreens. Feines Steppleder an allen Ecken und Enden rundet das Paket ab. Die Konkurrenz? Rolls Royce.
Urgewalt. Die Eckdaten klingen nicht unbedingt nach Vernunft: 1.100 Newtonmeter Drehmoment und in 4,9 Sekunden auf 100 km/h sind aber eine gewaltige Ansage. Diese wird mit einer Verbrauchsorgie quittiert, wenn man die Kraft voll ausnutzt. Da sind schon 20 Liter weg auf 100 Kilometer. Wer brav fährt, schafft jedoch auch 12! Die monströse Kraft des 6,7-Liter-V8 ist eigentlich bei allen Drehzahlen vorhanden. Auf Autobahnen fährt man königlich leise mit knapp über 2.000 Umdrehungen durch die Landschaft. Überhaupt ist man in der Regel mit Drehzahlen unterwegs, bei denen andere Autos im Leerlauf stehen. Im Alltag kämpft der Bentley-Lord mit profanen Dingen wie einem geeigneten Parkplatz und Passanten, die einem wegen des englischen Kennzeichens in Englisch anreden. Preis? So um die 400.000 Euro ...
Bentley Mulsanne Speed
Leistung: 537 PS
Getriebe: Automatik
max. Drehmoment: 1.100 Newtonmeter
Hubraum: 6,7-Liter-Twin-Turbo
0-100 km/h: 4,7 Sekunden