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Ein roter Alfa Junior steht auf einem asphaltierten Parkplatz. das Auto glänzt in der Sonne, im Hintergrund sind Föhren und andere Bäume zu erkennen.
Junior war nicht die erste Namenswahl bei Alfa Romeo. Stattdessen sollte Alfas Kleinster auf den Namen Milano hören.
Junior war nicht die erste Namenswahl bei Alfa Romeo. Stattdessen sollte Alfas Kleinster auf den Namen Milano hören.
Koch

Test: Wenn der Alfa Junior auf Touren kommt

29.08.2024 um 09:16, Werner Christl
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Der Alfa Romeo Junior überzeugt mit viel Kraft unter der Haube und technischen Raffinessen. Das Weekend-Magazin hat sich den Italiener genauer angesehen.

Tja. Was ist dann? Nun, dann drückt er Dich in den Sitz, denn sein permanenterregter Elektromotor mit 280 Pferdestärken und 345 Newtonmetern Drehmoment heizt dem Alfa ordentlich ein. Aber zurück zum Start. Das war ja fast schon ein Fehlstart, so rasant wie der Junior Veloce davongebraust ist.

In Polen produziert

Junior war nicht die erste Namenswahl bei Alfa Romeo. Stattdessen sollte Alfas Kleinster auf den Namen Milano hören. Aber die italienische Politik hatte etwas dagegen. So hatte etwa der italienische Industrieminister Adolfo Urso Stellantis, Mutterkonzern von Alfa Romeo, wegen seines Beschlusses kritisiert, das erste vollelektrische Fahrzeug von Alfa Romeo in Polen zu produzieren.

Das Innere des Alfa Romeo Junior: Die Sitze und auch das Lenkrad sind schwarz und machen einen eleganten Eindruck. Das kleine Navigationsgerät ist eingeschaltet und zeigt eine Grafik.
Schaltwippen sucht man beim Alfa Romeo Junior vergeblich, der Startknopf ist nicht am Lenkrad, sondern in der Mittelkonsole untergebracht.

Auch als Mild-Hybrid erhältlich

Nun denn, somit heißt der im polnischen Tychy vom Band laufende fünftürige Fünfsitzer Junior. Den gibt es elektrisch (Elettrica) auch in handzahm, nämlich mit 156 PS und 54 Kilowattstunden großen Akku und schlägt ab 39.900 Euro zu Buche. Und es gibt ihn als Mild-Hybrid, dann leistet der Benziner 136 PS. Alfa Romeo nennt diese Version Ibrida und die kostet ab 29.000 Euro.

Klare Linien

Ibrida und Elettrica stehen mit September bei den heimischen Alfa-Händlern; der starke Junior Elettrica Veloce wird Ende dieses, Anfang nächsten Jahres ausgeliefert. Generell vereint das Compact Sports Car mit seinen kompakten Abmessungen – Länge 417 Zentimeter, Breite 178 Zentimeter, Höhe 150 Zentimeter – laut der italienischen Stellantis-Tochter „moderne und ausgewogene Proportionen mit klaren Linien und markanten Oberflächen“.

Reduzierter Luftwiderstand

Das steil abfallende Heck hinter dem 400 Liter fassenden Kofferraum im ikonischen Coda-Tronca-Stil von Alfa Romeo und die asymmetrischen vorderen Lufteinlässe sind darüber hinaus aerodynamische Details, die den Luftwiderstand und den Energieverbrauch reduzieren. Aber wir schweifen ab; denn das Prunkstück ist eben der Elettrica Veloce, mit seinem kurzen Heck.

Tradition und Innovation 

Was den rasanten Junior außerdem auszeichnet: Er kommt mit mechanischem Torsen-Sperrdifferenzial, Sportbremsen und Tieferlegung. Alles Eigenschaften, die ihm bei sportlicher Fahrweise zugutekommen. Denn ein Torsen-Sperrdifferenzial verhindert ein Durchdrehen der angetriebenen Vorderräder. Ein echter Alfa ist er, wie auch Grégory Hardouin, Managing Director Alfa Romeo Austria, sagt. Er biete die perfekte Balance zwischen Tradition und Innovation und sei eine perfekte Ergänzung zum bereits bestehenden Line-up aus Giulia, Stelvio und Tonale.

Fahrspaß ist wichtig

Die Sportlichkeit stellte der Elettrica Veloce kürzlich auf dem Segula Testcenter Rodgau-Dudenhofen unter Beweis. 200 km/h Spitze, präzises Einlenken, bombastische Bremsen und eine wirklich phänomenale Straßenlage sowie eine feine Traktion zeichnen den Fronttriebler aus. Überdies helfen 50:50-Gewichtsverteilung und feine 20-Zöller, dass der Fahrspaß nicht zu kurz kommt.

Liegt gut in der Hand

An die Grenzen kommt auf dem Handlingparcours also eher der Fahrer als der Junior. Innen liegt das mit etlichen Tasten belegte Alcantaralenkrad fantastisch in der Hand. Das Cockpit ist fahrerorientiert und wird von zwei 10,2 Zoll großen Digitaldisplays dominiert.

Verschiedene Fahrmodi 

Schaltwippen sucht man vergeblich, der Startknopf ist nicht am Lenkrad, sondern in der Mittelkonsole untergebracht. Dort befindet sich auch der Fahrmodusschalter für die DNA des Autos. Denn die deutlich abgestuften Fahrmodi des Junior Elettrica Veloce hören auf die Namen „Dynamic“, „Neutral“ und „Advanced Efficiency“ – also DNA. Aber hier sei auch angemerkt: Den Fahrmodusschalter kennt man auch aus Peugeot- und Opel-Fahrzeugen, ebenso den Autoschlüssel. Da lassen Synergieeffekte grüßen, die halt nicht zur Eigenständigkeit der Marke beitragen.

Bis zu 5.400 Euro Förderung

Der Junior Elettrica Veloce schafft Gleichstromladen mit bis zu hundert Kilowatt (kW). Mit seinem 54 Kilowattstunden großen Akku und dem 280-PS-Aggregat kostet er ab 48.900 Euro. Davon können Privatkunden noch bis zu 5.400 Euro an Förderungen abziehen. Die Bestellbücher hat Alfa schon geöffnet. 

Ein roter Alfa Romeo Junior von hinten. Der Kofferraum ist geöffnet und man man sieht die schwarte Ladefläche. Das Auto steht auf einer asphaltierten Straße, im Hintergrund sind kleine Bäume und eine Wiese.
Das steil abfallende Heck hinter dem 400 Liter fassenden Kofferraum ist im ikonischen Coda-Tronca-Stil von Alfa Romeo gestaltet.

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