Rinspeed Budii: Dieses Auto will den Fahrer glücklich machen
Bereits zum 21. Mal zeigt die Schweizer Ideenschmiede Rinspeed auf dem Genfer Autosalon (5. bis 15. März 2015), wie ihre Gedanken zur automobilen Zukunft so aussehen. In diesem Jahr will Frank M. Rinderknecht, der starke Mann und geniale Kopf hinter Rinspeed, mit einem autonom fahrenden Elektro-Kleinwagen auf Basis des BMW i3 für Aufsehen sorgen. Der Rinspeed Budii soll zum "Best Buddy", also zum besten Freund seines Fahrers werden. Sein Autopilot will sich dafür in kurzer Zeit an die Gewohnheiten und Vorlieben seines Fahrgastes anpassen und so die Bedienung des Autos auf ein Minium reduzieren. Dafür gibt es ein Infotainmentsystem mit vielen großen Bildschirmen und den letzten Schrei in punkto Vernetzungstechnologien. So spricht der Budii mit anderen vernetzten Fahrzeugen oder zahlt automatisch das Parkticket. Ebenfalls möglich: kabellose Handyaufladung und smarte Zugangslösungen, um das Fahrzeug zu öffnen, zu starten oder zu personalisieren.
Budii lernt
Darüber hinaus soll Budii auch lernfähig sein. So will das Concept Car Informationen aus seiner Umwelt sowie die eigenen Erfahrungen oder die anderer Fahrzeuge entlang der Route berücksichtigen können. Rinderknecht meint dazu: "Künftig wird das Auto dasselbe tun wie wir: Es wird täglich dazulernen und dadurch die komplexen Anforderungen des modernen Individualverkehrs immer besser meistern."
Lenkrad mal anders
Rinspeed nennt den Budii ein "transurbanes Concept Car". Damit soll zum Ausdruck kommen, dass der Wagen auch auf der Landstraße oder im Gelände seine Berechtigung hat. Während Budii also lästige Alltagsfahrten selbständig in Angriff nimmt, soll der Fahrer bei bewussten Spaß-Fahrten am Wochenende durchaus auch selbst ins Lenkrad greifen. Aber was heißt hier eigentlich Fahrer? Bei der neuesten Rinspeed-Studie ist das in der Tat nicht so genau definiert. Der Grund: Budiis Steer-by-Wire-Lenkrad wird von einem Roboterarm getragen, der in der Lage ist, zügig die Seiten zu wechseln. Gegenüber der letztjährigen Studie XchangE wurde das System überarbeitet. Die Sieben-Achs-Einheit ist nicht nur Lenksäule, sondern soll bei Bedarf auch als Ablagetisch oder zuvorkommender Butler dienen. Fahrer und Beifahrer können zum Steuer greifen. Und wenn keiner von beiden Lust hat, wird das Volant einfach in die Mitte manövriert und Budii fährt wieder von alleine.
Luftfahrwerk und Terrain-Scanner
Angetrieben wird der Rinspeed Budii vom E-Motor des BMW i3. Er schickt 170 PS und 250 Newtonmeter an die Hinterachse. In 7,2 Sekunden geht es von null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 150 km/h und 200 Kilometer Reichweite sollen ebenfalls drin sein. Die Studie steht auf Borbet-19-Zoll-Felgen und verfügt über ein Luftfahrwerk mit einem Verstellbereich von 100 Millimeter. Ein um bis zu 70 Zentimeter ausfahrbares und Sensoren-bestücktes Teleskop namens TrackView liefert eine genaue 3D-Vorausschau des Untergrunds. Damit werden - zum Beispiel im Gelände - Höhe und Federung justiert. Ebenfalls kann der Fahrer so Hindernisse frühzeitig erkennen und umfahren, und das sogar autonom.
Induktion, Fächer und Elektroroller
Geht es nach Rinspeed müssen "E-Mobile sexy und emotionsgeladen sein, um häufiger gekauft zu werden." Dafür hat man den Budii in eine hell-anthrazitfarbene Lackierung getaucht, die "funkelt wie eine Wunderkerze. Ähnlich opulent geht es im Innenraum des futuristischen Crossovers zu. Es gibt ein Privatsphäre förderndes Fächersystem oder Multifunktionspaneele, die nicht nur die Leuchten beinhalten, sondern auch mit anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren. Für die cognacfarbene Auskleidung des Innenraums zeichnet Edeltuner Mansory verantwortlich. Gearbeitet wird während des autonomen Fahrens an einsteckbaren Plexiglastischen und das Handy wird natürlich induktiv geladen. Per Smartphone- oder -watch funktioniert auch die Bedienung der Standheizung beziehungsweise der Batterievorwärmung. Und wenn die letzten Meter der Reise mit dem Budii nicht mehr zu realisieren sind, nimmt man einfach die zwei Mini-Elektroroller (samt Helm), die auf seitlichen Schubladen aus dem Auto fahren.
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