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Junge Pilotin im Cockpit | Credit: iStock.com/zorandimzr
Das Ziel aller Piloten: die Privatpilotenlizenz
Das Ziel aller Piloten: die Privatpilotenlizenz
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Geschafft! Mein Weg zur Privatpilotenlizenz

05.12.2021 um 14:03, Julia Deutschmann
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Monatelang gelernt, 70 Landungen absolviert, den ersten Solo-Flug gepackt - alles, um zum großen PPL (Privatpilotenlizenz) Skilltest antreten zu können, der praktischen Prüfung der Ausbildung.

Mit dem PPL (Privatpilotenlizenz) Skilltest endet die Laufbahn als Flugschülerin und leitet in Kombination mit einer bestandenen Theorieprüfung, einem gültigen medizinischen Tauglichkeitszeugnis und einer Funkprüfung für den Luftverkehr die Ära des Pilotenlebens ein. Wer denkt, dass einen die PPL dazu berechtigt, die Reichen und Schönen durch die Lüfte zu kutschieren, hat sich getäuscht. Mit „privat“ ist hier lediglich für nicht gewerbliche Zwecke gemeint.

Der PPL-Countdown läuft

Mein PPL Skilltest fand am 18. August 2021 statt. Der Prüfer verspätete sich um circa eine dreiviertel Stunde. War nicht weiter schlimm, schließlich bin ich sowieso am liebsten im Flieger, und am Flughafen wird es selten langweilig. Nicht mal während der Wartezeit. Man hat den besten Ausblick auf die startenden und landenden Maschinen, man trifft hier und dort ein bekanntes Gesicht, und das beliebte berüchtigte Pistenfahrzeug mit der Beleuchtung in Orange am Dach erheitert mich. Somit war ich also da, alleine beim Flieger, die treue Cessna 152, die ich kennen und lieben lernte, ihre treuen Tragflächen, ihr altes Equipment und das einzigartige Gefühl zu wissen, dass der Pilotenschein zum Greifen nah ist. Kaum zu glauben, dass ich vor knapp acht Monaten das erste Mal überhaupt in einer Cessna saß. Einmal darin, liebt man es, oder man denkt sich, noch bevor man wieder landet: „Einmal und nie wieder!“ Nicht so bei mir.

Im Cockpit eines Flugzeugs | Credit: iStock.com/Solracmora
Über den Wolken - endlich!

Abenteuer Abschlussflug

Schließlich ging es dann doch los, und das Abenteuer Abschlussflug begann. Der Prüfer redete ziemlich viel, wie mir erst nachher bewusst wurde, vermutlich um zu sehen, ob die Handgriffe schon im Unterbewusstsein verankert sind. Waren sie. Es folgten einige Punktlandungen, ein Durchstartemanöver, ein paar simulierte Notfälle und Orientierungsübungen. Das Kurvenfliegen hat am meisten Spaß gemacht, denn hier muss man darauf achten, nicht zu viel an Höhe zu verlieren.

Nie werde ich die letzten Meter als Schülerin vergessen. Den Moment, als ich zurück auf der Parkposition war, den Motor abgestellt und den Blick zum Prüfer gerichtet hatte. Er hielt die Hand hoch und meinte: „Gratuliere, du hast es geschafft!“

Wer sagt, die schönsten Worte im Leben sind "Ich liebe dich"?

Ich sage: Die schönsten Worte sind „Ready for take-off“.

Der einzig wahre Strom ist der Luftstrom, der mich nach oben bringt, der mir das zeigt, was jenseits der Komfortzone liegt. Denn dort ist nun mal der Ort, wo das Leben stattfindet! Denk' ich mir mit meiner Privatpilotenlizenz in der Hand.

Das macht eben die Besten aus

Es ist keine Übertreibung, wenn ich sage: Fliegen hat mich gerettet. Die Zeit war für niemanden leicht, so auch nicht für mich. Plötzlich keine Uni mehr, keine Struktur, keine Abwechslung. Ich wusste, ich muss etwas Neues wagen, etwas suchen, das mir mein seelisches Gleichgewicht erhält. Etwas, das mich wieder fühlen lässt, in einer Zeit, in der man seine Gefühle unter Verschluss halten muss. "Hard times create strong men", heißt es zwar immer, aber nur jene werden stark sein, die die harten Zeiten auch überleben! Das Fliegen hat mich davor bewahrt, den Verstand, bei allem, was so passierte, nicht ganz zu verlieren. Obwohl der englische Schriftsteller Lewis Carroll dazu ja seine eigene Meinung hat: "Du bist verrückt, nicht ganz bei Sinnen, aber das macht eben die Besten aus."

Pilotin legt ihre Hand auf den Propeller ihres Kleinflugzeugs | Credit: iStock.com/cyano66
Der Traum von der eigenen Maschine

Mut wird belohnt

Mein Abenteuer ist das Fliegen. Und welches ist Ihres? Es lohnt sich, in sich zu gehen und eine Antwort auf diese Frage zu finden. Im übertragenen Sinn von der Klippe zu springen, seine Flügel auszubreiten und sich in die Strömung fallen zu lassen. Der Mut wird belohnt, wenn einen der Luftstrom erfasst, und es kurz vor dem Aufprall wieder steil nach oben geht. Das Leben ist eine Achterbahn, aber wir entscheiden, ob wir die Fahrt genießen oder fürchten. Das Fliegen hat mich gelehrt: Selbst die langweiligen, langsamen Aufwärtspassagen sind am Ende dazu da, um Kraft tanken zu können - für den spaßigen, rasanten Teil nach unten.

Zur Autorin

Als Philosophie-Absolventin weiß Passion Author Julia Deutschmann, wie es sich anfühlt, gedanklich abzuheben und die Welt von oben zu betrachten. Seit sie ihre Leidenschaft fürs Fliegen entdeckt hat, hat das Wort „abheben“ für sie eine neue Dimension erreicht. Auf www.weekend.at erzählt sie von ihren Flugabenteuern. Alles anschnallen bitte!

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