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Werner Christl

Plan "B" ist klasse: Mercedes-Benz B 200 d im Test

22.11.2019 um 16:15, Werner Christl
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Ein bisserl Golf, ein bisschen Van, ein bisserl S-Klasse – die neue B-Klasse schafft den Spagat ganz gut. Optisch gibt sich der Kompakte dynamischer, technisch eine Klasse darüber und zudem reißt das Auto auch noch Witze!

Die mit vielen Assistenten vollgestopfte B-Klasse besitzt unter anderem eine super funktionierende Sprachsteuerung. Die hat sogar ­Humor! Auf die Frage: „Hey, Mercedes – was hältst Du von BMW?“, gibt es vom System ein „Ja, ja, schon in Ordnung – wissen Sie denn, wer das Auto erfunden hat?“. Tatsächlich lässt sich die B-Klasse, was die Assistenten betrifft, quasi bis zur S-Klasse hochrüsten! Dieses Premiumdenken setzt sich auch im Cockpit fort. Viel besser kann ein Innenraum in der Kompaktklasse nicht gestaltet werden. Hochwertige Mate­rialien und ein riesiger Screen bzw. zwei ineinandergreifende 10,25-Zoll-Screens, die wir unter anderem aus der E-Klasse kennen, sind gegen Aufpreis zu haben. Die B-Klasse startet zwar ab 33.320 Euro, lässt sich aber mit vielen ­Features und damit auch preislich ziemlich hochrüsten. Was ­auffällt, ist das Raum­gefühl. ­Irgendwie wirkt der ­Innenraum nicht wie der eines Kompakten. Auch in der zweiten Reihe passen die Platz­verhältnisse. Vor allem aber herrscht trotz höherer Sitz­position (9 cm höher als in der A-Klasse) viel Kopf­freiheit.

Langstrecke

Die B-Klasse gibt es mit zwei Benzinern (136, 163 PS) sowie drei Vierzylinder-Diesel-Aggregaten (116 bis 190 PS). Im Testauto werkte der 150-PS-Diesel, wohl die beste „Dieselwahl“. Schon im Drehzahlkeller tut sich was und auch die Geräuschkulisse ist mehr als gut. Im Test lag der Verbrauch bei 5,6 Litern (Werksangabe: 4,2 Liter). Das Fahrwerk ist auf Komfort ausgelegt und ­bügelt Unebenheiten locker weg. Und: Der Kompakte ist langstreckentauglich. Die Kurvengeschwindigkeiten liegen klar unter der A-Klasse, was aber ob des erhöhten Schwerpunkts logisch ist. Was ist uns sonst noch aufgefallen? Die Multibeam-LED-Scheinwerfer, die den Lichtkegel dem Verkehrsgeschehen anpassen. Das funktioniert tatsächlich! Auch interessant: die Ener­gizing Sitzkinetik – ein Mas­sagesystem für die Sitze, das die Sitz-/Lehnen-Stellung variiert und so Verspannungen vorbeugen soll. Das Fazit der Geschichte? Die neue B-Klasse ist optisch viel sportlicher geworden. Fährt sich dynamischer als der Vorgänger, ist technisch mindestens eine Klasse höher unterwegs und gibt sich kaum Schwächen. Überkomplett ausgestattet lag aber der Endpreis des Test­autos bei "überkompletten" 50.000 Euro!

Mercedes-Benz B 200 d

  • Leistung: 150 PS
  • Verbrauch/Testverbrauch: 4,2/5,6 Liter
  • Motor: Turbodiesel-Vierzylinder 1.950 ccm
  • Kofferraum: 405 bis 1.540 Liter
  • 0 – 100 km/h: 8,3 Sekunden
Die Rundumsicht in der B-Klasse ist mehr als gut!
Von vorne optisch betrachtet sportlich – von hinten brav, aber dynamisch

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