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Weekend Magazin/Lukas Steinberger-Weiß

Hyundai Kona Hybrid im Test: City-SUV mit zwei Herzen

10.12.2019 um 09:46, Lukas Steinberger-Weiß
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Nach den reinen Verbrennern und der rein elektrischen Version schieben die Koreaner jetzt einen selbstladenden Hybrid beim Kona nach. Der ist aus IONIQ Hybrid und Konzernbruder KIA Niro bestens bekannt. Wie sich der Kona mit zwei Herzen fährt, erfahren Sie im ausführlichen Test.

Da wir den Kona schon öfter in der Weekend-Redaktion zu Gast hatten, war bei der Übernahme des Testautos nichts außergewöhnlich. Lediglich der Zusatz „hybrid“ am Heck zeigt, was Sache ist. Auch das Interieur des doppelherzigen SUV ist dem der anderen Versionen sehr ähnlich, aufgefallen ist uns jedoch sofort das große 10,25-Zoll-Infotainment-Display. Es thront über der Mittelkonsole und zeigt wirklich alles wichtige an – auf Wunsch sogar in einer dreigeteilten Ansicht. Ansonsten ist das Interieur aufgeräumt und übersichtlich. Etwas schade fanden wir, dass doch sehr viel harter Kunststoff verbaut wurde. Auch das teilt der Hybrid mit den anderen Konas. Auf den Vordersitzen ist ausreichend Platz für Fahrer und Beifahrer, etwas enger wird es am Rücksitz und auch der Kofferraum ist mit 361 Litern in der Vorweihnachtszeit schnell gut gefüllt. Mit umgelegten Sitzen sind es dann aber immerhin 1.143 Liter. Aber wir rufen in Erinnerung: Sein Revier ist die enge Stadt und da waren wir am Weihnachtswochenende froh, dass der Kona so kompakt in die engste Parklücke springt.

Fahrleistungen

Richtig spannend ist sowieso der Antrieb. Wir nennen ihn der Einfachheit halber „selbstladender“ Hybrid, um eine Abgrenzung zum Plug-In-Hybrid (also Einsteckhybrid) zu bekommen. Bedeutet: Der Kona hat zwei Motoren, eine Batterie aber kann nicht an die Steckdose. Das Aufladen des 1,54-kWh-Akkus übernimmt entweder der Benziner (1,6 Liter mit 105 PS) oder die Bremsenergierückgewinnung – also Rekuperation. Zusammengespannt werden Elektro- und Benzinmotor durch ein Doppelkupplungsgetriebe, welches seine Sache sehr flott und geräuscharm erledigt: Da jault manch japanischer CVT-Hybride beim Beschleunigen viel mehr auf. Lauter wirds beim Kona nur im Sportmodus, da das Getriebe sportlicher schaltet. Überrascht hat uns die teilweise doch beachtliche elektrische Reichweite. Bis ca. 80 km/h und bis zu 4 Kilometer weit kamen wir rein mit dem E-Motor (44PS). Das ist vor allem im staugeplagten Linz eine Wohltat, denn der Verbrauch sinkt. Ab Werk versprechen die Koreaner 4,3 Liter Super. Geschafft haben wir bei sparsamer Fahrweise 5,5 - 5,8 Liter. Der Fairness halber sei erwähnt, dass Hybride im Winter mehr verbrauchen. Die Heizung beansprucht den Benzinmotor und dieser braucht auch länger, bis er warm ist. Bei warmen Temperaturen fühlen sich die Mischwesen deutlich wohler, da sind sicher Verbräuche um die fünf Liter drin. Das Fahrwerk ist straff, jedoch nicht unkomfortabel und vor allem ist der Kona als SUV ein richtiges Kurvenmonster – er lässt sich wirklich sportlich fahren. Wobei dann natürlich auch der Verbrauch raufgeht.

Fazit – Strom in the City

So ein selbstladender Hybridantrieb passt perfekt in ein City-SUV. In der Stadt spielt der Kona mit zwei Antrieben seine Stärken aus und glänzt mit einer – für einen selbstladenden Hybrid – guten E-Reichweite und niedrigem Verbrauch. Auch auf Landstraßen ist er nicht durstig, auf der Autobahn genehmigt er sich schon etwas mehr – es hält sich jedoch alles im Rahmen. Platzangebot und Verarbeitung passen sowieso. Wäre da noch der Preis. Im Ausstattungsniveau „Level 3“, also dem Einstieg, beginnt der Kona Hybrid bei EUR 27.990.-. Unser Testwagen in Vollausstattung (Level 6) schlägt sich mit mindestens EUR 35.790.- zu Buche. Dafür bekommt man jedoch ein volles Auto mit vielen Assistenten und teilautonomen Funktionen. Einem gigantischen Infotainmentdisplay, Schiebedach, Ledersitzen und und und. Wer einen kompakten, sparsamen City-SUV mit Hybridantrieb sucht und keine Möglichkeit zu laden hat, der sollte sich den Kona auf jeden fall ansehen.

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