Flotter Dreier: Die neue BMW 3er Limo im Test
Laut einer kürzlich veröffentlichten Umfrage von AutoScout24 ist der BMW 3er das am meisten nachgefragte Auto Europas – noch vor dem großen Rivalen Golf. Auch in Österreich ist laut der Statistik der Dreier auf Platz 1 der Internetanfragen. Insofern spannend da bei uns eigentlich seit 41 Jahren der Golf an der Spitze der Verkaufscharts steht. Preislich ist die Situation aber sowieso eindeutig. Der Startpreis unseres Testwagens liegt bei 46.900 Euro, mit allen Extras (derer es sehr viele sind) kostet der von uns getestete 320d 77.946 Euro. Dafür bekommt man zwei bis drei kompakte Wolfsburger. Was man aber um diesen Preis definitiv bekommt ist ein perfektes Gesamtpaket mit einem hervorragendem Fahrwerk, einem sparsamen Motor und einem wunderschönen Innenraum – und das kostet eben.
Technik und Design
Unter der Haube unseres Testobjekts verrichtet ein 2-Liter-Turbodiesel mit 190 schnaubenden Pferden seinen Dienst. Das macht den 320d nicht zur Rennsemmel aber zu einem entspannten Limo, die in jeder Situation genug Power unter dem schicken Metall hat. Das ganze dann gepaart mit der 8-Gang-Automatik namens Steptronic sorgt für einen von uns gemessenen Testverbrauch von rund 6,2 Liter – im Prospekt steht ein Normverbrauch von 4,7 Liter kombiniert. Die verschiedenen Fahrmodi (Sport, Comfort, Eco,...) zeigen ganz klar die unterschiedlichen Abstimmungen. Im Sportmodus werden die Bandscheiben etwas stärker beansprucht als zum beispiel im Comfort-Modus. In allen Varianten ist der neue Dreier jedoch souverän unterwegs. Kurvenfahrten werden zum Spaß und es kommt zu keiner Zeit ein mulmiges Gefühl auf. Es macht wirklich Freude den Dreier zu fahren. Das Design wurde nicht revolutioniert sondern konsequent weiterentwickelt. Die kleinere Niere wirkt jetzt giftiger, die Scheinwerfer sind schmäler und auch von hinten machen die 3D-Scheinwerfer einen tollen Eindruck. Das Auto ist technisch wie auch vom Design einfach stimmig und steht sehr schön auf den 19-Zöllern. An Assistenten ist alles möglich was geht – der Dreier fährt auf der Autobahn und im Stau teilautonom.
Innenraum
Das edle Ledergestühl in der Farbe „Vernasca Cognac“ lenkt nur kurz von den gelungenen Armaturen ab. Sowohl Tacho als auch Infotainmentscreen sind volldigital und bieten eine Menge an Informationen. Wir haben uns aber nie überfordert gefühlt. Am Tacho werden alle relevanten Parameter angezeigt und die Menüführung des Infotainmentsystems ist perfekt gelungen (entweder per Touch oder dem Navigationsdrehrad in der Mitte). Ein weiteres Feature sorgt für Erleichterung - die Sprachbedienung. Bisher waren solche Systeme oft weit weg von Perfektion, aber die nette Dame im BMW 3er macht das schon ganz gut. Ein riesiger Vorteil ist vor allem, dass man nicht mehr durch getouche oder getippse abgelenkt ist. Eingaben per Sprache werden gut verstanden und machen die Adresseingabe oder das Anrufen zu einer leichten Aufgabe. Abseits der Armaturen ergreifen wir im Cockpit des Dreier viel Soft-Touch Flächen, da ist BMW ein sehr feines Cockpit gelungen. Die Platzverhältnisse auf den Vordersitzen sind hervorragend, wenn allerdings große Menschen vorne sitzen sollten hinten doch eher kleinere Genossen Platz nehmen, sonst könnte es doch etwas enger werden. Im für eine Limousine sehr großzügigen Kofferraum verschwinden bis zu 480 Liter. Die hintere Sitzbank ist im Verhältis 40:20:40 teilbar, somit lassen sich auch längere Frachten transportieren.
Fazit
Die Münchner machen beim neuen Dreier alles richtig. Das Design konsequent geschärft und den Innenraum komplett neu gestaltet. Unser Testfahrzeug war als Modell M Sport besonders edel ausgeführt. Sogar die Gurte waren mit den M-Farben bestickt. Das ganze hat eben aber auch seinen Preis. Wie bereits erwähnt kostet unser Testmodell 77.946 Euro. Die Preisliste beginnt allerdings bei 39.000.- Euro. Dafür bekommt man ein perfekt ausgewogenes Fahrzeug, welches dem SUV-Boom trotzt und als Limousine seine Qualitäten ausspielt. Wir sind auch auf den Kombi gespannt.