Erstkontakt: Test mit dem Jeep Avenger
Liebling, die haben den Jeep geschrumpft...
Irgendwie wirkt der nur 4,08 Meter kurze Jeep Avenger so, als würde ein geschrumpfter Jeep Compass vor einem stehen. Tatsächlich scheint das Klein-SUV eine Spur mächtiger als es tatsächlich ist. Optisch orientiert man sich eben ein bis zwei Klassen aufwärts und das gefällt uns eigentlich ganz gut. Die kantige Optik und die vielen Akzentuierungen am Blechkleid tun dem Design gut. Sehr jung wirkt auch der Innenraum. Im Testauto stich ein gelbe Applikation im Armaturenbrett ins Auge, die sich über die gesamte Wagenbreite zieht. Auch wenn - in dieser Klasse üblich - hauptsächlich ungeschäumter Kunststoff zum Einsatz kommt, stört dieser überhaupt nicht, weil er eben nicht so wirkt! Platz gibt es auf den Vordersitzen genug, hinten geht es halt etwas eng zu. Bei vier Metern länge kann man aber auch nicht mehr erwarten. Positiv sind die vielen kleinen Staufächer. Besonders Clever ist das Fach im Bereich der Mittelkonsole, das man wie eine iPad-Hülle aufklappen kann. Ein weiteres Staufach findet man quer über die halbe Fahrzeugbreite - auch sehr klug gelöst. Jeep spricht von 19 Liter mehr an Staufachvolumen, verglichen mit dem üblichem Volumen in dieser Klasse. Der Kofferraum ist mit 355 Litern Fassungsvolumen relativ groß geraten. Die Ladekante ist super niedrig. Der 10,2-Zoll-Screen reagiert flott. Die Menüführung erinnert an die eines Smartphones und ist damit logisch aufgebaut.
So fährt sich der Kleine
Der Jeep Avenger ist ein flottes Kerlchen, das auch in Kurven für Spaß sorgt. In neuen Sekunden geht es auf 100 Sachen. Sie Spitze liegt bei 150 km/h. Das Lenkrad liegt sauber in der Hand und vermittelt eine gutes Fahrgefühl. Das Fahrwerk würden wir als „ausgewogen“ definieren. Der Wendekreis von zehn Metern ist ganz klar ein Vorteil. Ausgestattet ist der kleinste E-Jeep mit einer 51 kWh Batterie, die 400 Kilometer Reichweite bringen soll. In der Stadt sollen es laut Jeep 579 Kilometer sein. Ob das annähernd zu erreichen ist, werden die ersten Langstreckentest zeigen. Unserer Route war dafür zu kurz. Jeep setzt auf beim Elektromotor auf 400 Volt. 156 PS stehen dem kleinen Avenger maximal zur Verfügung. Ein echter Jeep muss ins Gelände? Wer möchte kann sich mit dem Avenger zumindest ins leichte Gelände wagen. Bodenfreiheit, Böschungswinkel und Co sind dafür ausgelegt. Allrad gibt es allerdings keinen.
So wird geladen
Geladen wird mit bis zu 100 Kilowatt Gleichstrom. Damit lässt sich der E-Jeep bestenfalls in 24 Minuten von 20 auf 80 Prozent Reichweite laden. Wer daheim mit 11 kW Wechselstrom lädt, benötigt 5,5 Stunden bis der leere Akku wieder voll ist. Zu haben ist der Jeep Avenger in vier verschiedenen Ausstattungsvarianten: Avenger, Longitude, Altitude und Summit. Der Startpreis liegt bei 37.500 Euro. Gebaut wird der Avenger in Polen. Jeep wird noch bis 2025 drei rein elektrische Modelle auf den Markt bringen. Bis 2030 will man vollelektrisch unterwegs sein.
Versteckte Avenger-Ostereier
Wer sich den Avenger genauer ansieht, kann einige lustige Easter-Eggs entdecken. So klebt am Kühlergrill einen zusätzlicher winziger Kühlergrill vom Willys Jeep. Ein kleiner Käfer lebt in der „Dachrinne“ und auf der Windschutzscheibe sieht ein Abenteurer den Sternen entgegen (siehe Bilder oben).