Erster Test: Škoda Karoq – sanftes Update!
Die Skoda SUV-Dreifaltigkeit besteht aus den drei „K“s. Dem großen Kodiaq, dem kompakten Karoq und dem City-SUV Kamiq. Der mittlere SUV-Kämpfer aus Tschechien ist bereits seit 2017 eine fixe Größe und ein Bestseller für Skoda. Zeit also für ein umfassendes Update.
Design – vieles neu!
Die Optik des Karoq wurde auf den neuesten Stand gebracht. LED-Frontlichter mit zweigeteiltem Tagfahrlicht und erstmals optional das Matrix-LED-Licht für bessere Sicht. Die Frontschürze wurde noch auffälliger und bulliger gestaltet und wirkt dynamischer als beim „Alten“. Auf der Rückseite halten sich die Änderungen eher in Grenzen. Aber auch hier wurde das Licht auf den neuesten Stand gebracht und die Blinker sind ab sofort dynamisch und bewegen sich von innen nach außen.
Den Innenraum haben sich die Tschechen ebenso vorgenommen und ein digitales Cockpit ist ab sofort Serie. Das vernetzte Infotainment sitzt weiterhin mittig. Knöpfe gibt es zum Glück noch einige, hier geht Skoda nicht den Weg von Konzernmutter VW und veranstaltet keine „Touch-Symphony“, sondern setzt auf Altbewährtes. Die Mischung macht es aus. Neu bei der Modellversion 2022: Auf Wunsch ist der Innenraum komplett als Eco-Paket erhältlich. Tiere müssen dann für das Interieur ihr Leben nicht lassen und die anderen Materialien abseits vom Leder sind aus recyceltem Gut gemacht.
Motoren – E-fehlt!
Bevor es auf die Straßen geht, war noch ein kurzer Blick auf die Motoren angesagt und hier gibt es leider eine kleine Enttäuschung. 2022 fehlt dem Karoq nämlich jegliche Elektrifizierung. Kein Hybrid, kein Plug-In, nur TSI oder TDI. Die sind zwar laut den Ingenieuren aus der neuen EVO-Generation und spürbar effizienter, trotzdem hätte gerade dem kompakten SUV ein wenig „E“ gut getan.
Die vorhandenen Motoren konnten wir in vielen Ausbaustufen testen und am besten gefallen hat: tadaa, der Diesel (150 PS, DSG, 4X4)! Er ist laufruhig, durchzugsstark (sowohl Manuell als auch DSG) und genehmigt sich dabei nicht so viel. Bei unseren Testfahrten im nördlichen Portugal rund um Porto stand beim Durchschnittsverbrauch meistens eine 6 ohne dahinterliegende Kommastelle oder sogar eine 5,9. Zu haben ist der TDI Evo mit 116 oder 150 PS, jeweils manuell oder mit DSG. Allrad gibt es nur beim stärksten Diesel.
Der TSI ist mit 110, 150 und 190 Pferdchen zu haben und hier haben wir das Topmodell (Sportline, 190 PS, DSG, 4X4) getestet. Der Motor ist zwar kräftig und durchzugsstark, aber bei vielen Aktionen auch hörbar. So knurrt er vor sich hin und meldet sich. Die Geräuschkulisse war dementsprechend höher als im Diesel. Beim Durschnittsverbrauch waren wir oft zweistellig, also über 10 Liter. Das ist, eingedenk der Treibstoffpreise, dann doch etwas viel.
Fahreindruck – komfortabel!
Sehr gefallen hat uns das Fahrwerk. Es gibt mehrere Abstimmungen und man merkt den Unterschied zwischen Komfort, Normal und Sport spürbar. Besonders beeindruckt hat uns der Karoq auf dem doch manchmal vorhandenen portugiesischen Kopfsteinpflaster. Das dämpft er, wie andere Unebenheiten, sehr sehr gut weg. Auch die Lenkung hat uns sehr gefallen, im Sportmodus wird sie spürbar straffer. Generell bietet sie aber eine sehr gute Rückmeldung.
Digitales Cockpit und Infotainmentsystem sind mittlerweile aus dem VW-Konzern bekannt. Skoda geht bei der Software einen etwas anderen Weg als VW und gestaltet das Menü übersichtlicher und einfacher. An der Bediengeschwindigkeit darf aber generell noch geschraubt werden. Apple CarPlay (getestet) funktionierte wunderbar.
Fazit – solides SUV!
Allrad: Check, modernes Design: Check, komfortabler, hochwertiger Innenraum: Check, moderne Motoren: Check. Der geliftete Karoq hakt viele Kästchen ab. Nur bei einer – der Elektrifizierung – lässt er aus. Insgesamt hat der neue Karoq aber einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Er kann sowohl komfortables Reise-SUV, als auch sportliches SUV sehr gut. Zu haben ist der neue Karoq in Österreich voraussichtlich ab 29. April 2022 zu einem Preis ab 28.900 Euro (1,0 TSI, 110 PS, Ambition).
Technische Daten
Motoren: TSI und TDI EVO (110 - 190 PS)
Drehmoment: 200 - 360 Newtonmeter
Länge: knapp 4,4 Meter