Erster Test: Opel Astra – Hier schlägt der Opel-Blitz ein
Neuer Plug-In
Gleich vorweg: Das Design ist gelungen – auch scharfe Kritiker werden sich schwer tun, das Outfit des Deutschen mit schlechten Noten zu versehen. Das neue Opel-Gesicht mit dem „Vizor“ (das schwarze Visier im Frontbereich) gibt dem neuen Astra einen frechen, sportlichen Touch. Im Heckbereich fallen die L-Leuchten und die quer stehende Bremsleuchte auf. Also halten wir uns nicht lange mit dem ohnehin gelungen Design auf und schauen, wie er sich fährt.
Zum Test standen alle drei Varianten zur Verfügung. Da hätten wir den 1.2-Benziner mit 110 und 130 PS. Den 1.5-Diesel mit 130 Pferden sowie den brandneuen Plug-In. Um es abzukürzen – Benziner und Diesel passen gut zum Auto. Der Plug-In passt aber besser. Ja, mit seinen 35.409,- Euro Startpreis (mit Förderung etwa 32.000,-) ist er verglichen mit dem günstigsten Benziner (22.499,-) ein ganzes Eck teurer, aber wenn wir uns den Luxus leisten und den Preis ausblenden, gibt es eine klare Entscheidung in Richtung Teilzeitstromer.
Die rein elektrische Reichweite liegt laut WLTP bei rund 60 Kilometern. Auch wenn die in der Realität kaum zu erreichen sind (wie bei allen Plug-Ins!) liegt der Astra mit dieser Reichweite im Spitzenfeld der derzeit im Angebot befindlichen Plug-Ins. Geladen wird die 12,4 kWh starke Batterie in einer Stunde 45 Minuten. Spannend im wahrsten Sinn des Wortes auch die Spitzengeschwindigkeit im E-Betrieb: Man geht es sportlich an und schafft bis zu 135 km/h. Beschleunigt wird in 7,6 Sekunden auf 100 km/h. Wer unbedingt möchte kann mit Unterstützung des 1.6-Benziners bis zu 225 km/h am Tacho ablesen. Das Fahrwerk: wie es sich für einen sportlichen Astra gehört, eher auf der straffen, aber nicht unangenehmen harten Seite.
Diesel und Benziner
Zu den Verbrennern im Astra sei noch gesagt. Der 1,5-Liter-Diesel bietet 300 Newtonmeter Drehmoment und gibt sich laut WLTP mit etwa 4,5 Litern zufrieden. Der Selbstzünder gibt sich nicht zu laut. Der Benziner wird nur im Volllastbereich stärker hörbar. Noch ein Wort zu den Assistenten: Alles an Bord, was der Markt derzeit zu bieten hat. In Sachen Sicherheit legt Opel noch ein Super-LED-Licht obendrauf. Das neue blendfreie Intelli-Lux Pixel-Licht hat 168 LED-Elemente (84 pro Scheinwerfer). Ein Wert, der in dieser Klasse mehr als ungewöhnlich ist.
Der Innenraum
Der Arbeitsplatz nennt sich ab sofort "Opel Pure Panel-Cockpit". Dieses besteht aus zwei Widescreen-Displays unter einer je nach Variante vollverglasten Oberfläche. Die Bedienung erfolgt großteils per „Wisch und weg“. Netterweise wurde aber nicht gänzlich auf Tasten und Knöpfe verzichtet. Die wichtigsten „Befehle“ werden immer noch analog bedient - also Klima und Co. Danke an dieser Stelle für das Verständnis, dass mancher Knopf eben immer noch Sinn macht. Ansonsten: Ein gelungenes Cockpit mit tollem Display, dass fahrerzentriert angeordnet ist. Die Materialien? Es gibt schon etwas viel ungeschäumten Kunststoff zu entdecken, aber eben nicht zu viel. Neu ist das unten abgeflachte Lenkrad. Dieses gibt sich vor allem im Sportmodus ziemlich direkt und das verursacht durchaus Fahrspaß in engen Kurven.
Platz
Kurz zu den Platzverhältnissen: Im Kofferraum verschwinden 422 bis 1.339 Liter. Auf den Rücksitzen liegt man dort, wie es in dieser Klasse üblich ist. Also kein Problem, solange vor einem nicht ein 2-Meter-Riese lenkt.
Teilzeitstromer
Bis zu 60 Kilometer schafft die Plug-In-Variante des Opel Astra rein elektrisch. Nachdem der Durchschnitts-Österreicher täglich etwa 35 Kilometer fährt, ist diese Reichweite für viele mehr als genug. Wer also daheim eine Steckdose hat und täglich kürzere Strecken fährt, kommt quasi ohne Benzin über die Runden.