Bitte, fahr' den Wagen vor! 4 coole Scheunenfunde
1. Ferrari 250 California Spyder
Es klingt wie eine Schatzsuche aus Hollywood. Die Suche nach dem heiligen Autogral. 2014 stößt ein Team rund um Artcurial-Auktionator Matthieu Lamoure in einer Garage auf sage und schreibe 90 vergessene Oldtimer. Einer davon entpuppte sich als Jackpot. Ein Ferrari 250 California Spyder in Schwarz. Der Zustand war abgenutzt, aber komplett original, es wurde seit 1961 nichts am Auto verändert. Dann ein Blick in die Liste der Vorbesitzer und plötzlich wurde daraus ein Dreifachjackpot. Genau dieses Fahrzeug nannte 1963 bis 1965 Filmstar Alain Delon sein Eigen. Schätzwert damit rund 9 Millionen Euro. Bei der tatsächlichen Auktion im Jahr 2015 gab es für das Auto unglaubliche 14,2 Millionen im unrestaurierten Zustand. Das ist absoluter Rekord für einen Garagenfund!
2. Mercedes-Benz 300 SL
Dieser Mercedes aus dem Jahr 1954 wurde 2018 aus einer Garage gerettet. Er ist im Besitz von Mercedes und wird renoviert.
3. Ferrari Dino 308 GT4
Der erste Ferrari mit V8-Motor wurde von Bertone designt. Dieses Modell aus 1975 wurde gefunden, entstaubt und 2018 um 31.241 Euro bei Bonhams versteigert.
4. Porsche 911
2014 in einer Scheune entdeckt, wurde die sogenannte "Nummer 57" komplett restauriert und glänzt im Porsche Museum.
Wichtig für die Marke
Es geht aber nicht immer darum, einen Schatz zu finden, der dann möglichst viel einbringt. Auch Autofirmen dürsten nach Scheunenfunden ihrer alten Klassiker – so auch Porsche. 2014 entdeckte ein Team der Dokusoap "Der Trödeltrupp – das Geld liegt im Keller" beim Verwerten einer Scheunensammlung zwei alte Porsche 911. Nach Rückfrage im Porsche Museum stellte sich heraus, dass einer der beiden für die Marke extrem wertvoll ist. Der Wagen mit der Fahrgestellnummer 300.057 war noch als 901er gebaut worden und extrem selten. Porsche kaufte beide Modelle. Der "57er" wurde aufwendig restauriert und ist jetzt im Porsche Museum ausgestellt. Die Restaurierung war für die Ingenieure Highlight und Herausforderung, denn es musste alles originalgetreu nachgebaut werden.
Verschwundene Schätze
Bedeutend sind Scheunenfunde aber auch für die Automobilgeschichte. So konnten bereits mehrmals verloren geglaubte Fahrzeuge in Scheunen und Garagen wieder aufgetrieben werden. So etwa ein 1968er Aston Martin DB6 Vantage, der dann bei seiner Auktion 124.700 Pfund generieren konnte. Ein weiterer Sensationsfund war die Wiederentdeckung eines Bugatti 57 S Atalante aus dem Jahr 1937. Das rasante Coupé hatte damals schon unglaubliche 175 PS unter der Haube. Als das Gefährt in den späten 2000er-Jahren wiederentdeckt wurde, war der Jubel groß. 47.000 Kilometer hatte er am Tacho und war de facto nach 40 Jahren Garage noch im Originalzustand von 1937. Die Versteigerung in Paris brachte 2009 3,4 Millionen Euro ein.