Wohnkosten: Belastungen steigen stark
Für zwei Millionen Menschen zwischen Bodensee und Neusiedler See wurde im Vergleich zum letzten Kalenderjahr die Geldbörse schmaler. So das Ergebnis einer Untersuchung der Statistik Austria, das für das Sozialministerium die Einkommensverluste im Land genau analysiert hat. Befragt wurden 3.500 Personen im Alter von 16 bis 69 Jahren.
Die Ergebnisse zeigen ein düsteres Bild: Über 800.000 Personen sind weiter von Einkommensverlusten, auch in Folge der Pandemie – Stichwort Kurzarbeit –, betroffen oder aufgrund der galoppierenden Inflation mit den laufenden Ausgaben überfordert. Laut der Studie „So geht's uns heute“ müssen vor allem Alleinerzieher und Großfamilien wie auch Hilfsarbeiter und Arbeitslose den Gürtel enger schnallen.
Wohnpreis-Schock für weitere 100.000 Menschen
Erschreckendes Ergebnis: Für eine etwa gleich große Gruppe (820.000) wird der Faktor „Wohnen“ zu einer schwer zu stemmenden Belastung. Und die Zahl dürfte laut Studie steigen. Weitere 60.000 Menschen rechnen bis zum September damit, die eigenen vier Wände nicht mehr ausreichend finanzieren zu können. Vor einem dreiviertel Jahr (4. Quartal 2021) waren „erst“ 750.000 Menschen in dieser prekären Lage.
Heizen wird zum Problem
Zugenommen hat auch die Zahl der Personen mit einem Zahlungsrückstand bei Miete, Nebenkosten, Betriebskosten oder Kreditraten. Ein Drittel aller Arbeitslosen ist hier bereits im Zahlungsverzug. Und auch der nächste Winter bereitet jetzt schon vielen Sorgen: 383.000 Menschen haben nicht den nötigen Finanzpolster, um die eigene Wohnung ausreichend zu heizen.