So kommt die Mini-Küche groß raus
Der wichtigsten Tipps zuerst: Helle Farben lassen Küchen größer und lichtdurchflutet wirken. Weiß eignet sich dafür zwar ideal, aber auch Creme- und Pastellfarben erzielen eine optische Raumvergrößerung und wirken weniger steril. Diese Farben kombiniert man am besten mit Hochglanz-Fronten, die dank Spieglungseffekt einen Raum ebenfalls größer erscheinen lassen. Grifflose Schränke und Schubladen garantieren hingegen ein ordentliches und aufgeräumtes Erscheinungsbild. Je mehr verspielte Details, desto chaotischer und kleiner wirkt die Küche – offene Regalsysteme sollte man daher vermeiden.
Hoch hinaus
Gibt der Raum in Sachen Länge und Breite wenig her, dann muss man eben nach oben ausweichen. Hängeschränke bis unter die Decke sind ideal für kleinflächige Küchen – das schafft Stauraum für Geschirr, Putzutensilien und Krimskrams, der nicht täglich benötigt wird. Wenn möglich, montiert man Hängeschränke versetzt zur Küchenzeile, das vermittelt optisch ein großzügiges Erscheinungsbild. Für Leichtigkeit sorgt ein zusätzliches Hängeregal, das zum Beispiel über der Arbeitsplatte oder Kochinsel angebracht wird. Auch bei Einbaugeräten kann man auf Höhe setzen und sie übereinanderstapeln. Außerdem bieten viele Hersteller kleinere Geschirrspüler mit 45 statt 60 cm Einbaubreite an.
Lichtdurchflutet
Auch die Beleuchtung spielt eine große Rolle, wenn ein Raum optisch weitläufiger wirken soll als er tatsächlich ist. Daher wird die Miniküche im Idealfall mit Licht durchflutet. Das erreicht man, indem neben einer Deckenleuchte zusätzlich LED- oder Unterbauleuchten eingebaut werden und Fenster sowie Sims möglichst frei von Gegenständen bleiben. Wer auf Vorhänge oder ein Plissee nicht verzichten kann, sollte lichtdurchlässige Varianten verwenden.
Klappt wunderbar
Auf kleinem Raum zählt jeder Zentimeter, nichts soll unnütz herumstehen und die Bewegungsfreiheit einschränken. Das gilt mitunter auch für Möbelstücke. Viel Platz spart man mit Klappmöbeln, zum Beispiel mit leicht verstaubaren Stühlen und einem Tisch, der im besten Fall an der Mauer befestigt werden kann. Für das Essen ist genügend Platz, danach verschwindet der Tisch einfach wieder in der Wand. Das sieht billig aus? Weit gefehlt. Mittlerweile gibt es viele formschöne Klappmöbel, die sich perfekt in den Raum integrieren lassen. Wer sich damit so gar nicht anfreunden kann, setzt auf eine schlanke Bar mit Hockern. Die Fläche kann sowohl zum Essen als auch für Küchenarbeiten genutzt werden, und mit Schubladen im Korpus gewinnt man auch noch zusätzlichen Stauraum.
Schiebetüre
In kleinen Küchen raubt eine gängige Schwingtüre oftmals viel Platz. Alternativ kann eine Schiebetüre angebracht werden, die platzsparend auf die Seite oder in einen Hohlraum in der Wand geschoben wird. In puncto Material sind Türen aus Holz, Glas, Metall, Kunststoff oder mit Stoffbezügen erhältlich. Stylisch ist auch eine japanische Shoji-Tür – ein mit Papier bespannter Holzrahmen.
Multifunktionsspüle
Mit ein paar Tricks lässt sich aus einer Spüle viel herausholen. Wenn man sich für eine Eck-Variante und gegen ein Abtropfbecken entscheidet, bleibt mehr Platz für die Arbeitsfläche. Schneidbretter mit geeigneten Anlegekanten können zudem über das Spülbecken gelegt und für Küchenarbeiten genutzt werden. „Blanco“ bietet beispielsweise mit dem Etagon-Etagenbecken eine spezielle Spüle mit maßgeschneiderten Schneidbrettern, Eckschalen und Schienen für heiße Töpfe.
Modulwand
Damit Kochlöffel, Messer, Küchenrolle und Kräuter nicht die Arbeitsfläche in Beschlag nehmen, verlagert man deren Aufbewahrung am besten direkt an die Wand – und zwar mit modularen Rückwandsystemen. An einer Leiste befinden sich Haken und verschieden große Behälter, die nach Belieben verschoben werden können. Für Messer und andere Metallgegenstände gibt es spezielle Magnetleisten. Modulwände sind nicht nur praktisch, sie sehen auch gut aus und lassen sich problemlos im Nachhinein montieren.
Ordnungshüter
Keinesfalls sparen sollte man bei der Wahl der Schubladen: Ein funktionales, durchdachtes System sorgt für Ordnung und bietet viel Stauraum. Besonders praktisch sind schmale, hohe Laden in nicht genutzten Zwischenräumen (für Gewürze, Öl, Wein & Co.), Apothekerschränke, Schwenkauszüge oder pfeilförmige Schubladen für Ecken, wie sie zum Beispiel von der Firma Blum hergestellt werden. Ein Augenmerk sei auch auf das Innenleben gerichtet: Um Chaos zu vermeiden, nutzt man am besten Trennstege, Besteckseinsätze und praktische Boxsysteme.
Mini-Küche
Von Haus aus klein und kompakt sind sogenannte „Pantry-Küchen“, in denen zwar kein 5-Gang-Menü zubereitet werden kann, aber alle essenziellen Bestandteile vorhanden sind: Kochfeld, Spüle und Gefrierschrank. Stauraum ist hier allerdings Mangelware. Diese Küchen kommen in extrem kleinen Wohnungen und in Tiny Houses zum Einsatz. Besonders schön ist das Modell „SieMatic 29“ des gleichnamigen Küchenherstellers. Eine frische und zeitgemäße Interpretation des traditionellen Küchenschranks, natürlich auf dem neuesten Stand der Technik. Minimalistisch, jedoch voll ausgestattet ist „K6 – die geniale Taschenküche“ des Schweizer Unternehmens Kitchoo: mit Spüle, Induktionsherd, Kühlschrank und Geschirrspüler.